Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Daß die Eigentümer der Weingutgruppe Gil Family Estates mit Sitz in Jumilla im Königreich Spanien diese „sowohl auf Nachhaltigkeit als auch auf die Philosophie des Gebens und Nehmens ausgerichtet“ hätten, das wird in einer Pressemitteilung der Agentur komma,zum.punkt (Eigenschreibweise) vom 30.5.2025 mitgeteilt und nicht verschwiegen, daß „in den Händen des renommierten, australischen Winzers Frank Gonzales, der die Weine von Bodegas Atalaya verantwortet, La Bien Plantá: Ein junger Demeter-Bio-Rotwein aus 100% Garnacha“ entstanden sei.
Daß das Verstehen des „Weinbaubetrieb als in sich geschlossener, natürlicher Kreislauf im Zusammenspiel mit dem Mondzyklus … kein esoterischer Hokuspokus“ sei, das erklärt Miguel Gil, Geschäftsführer von Gil Family Estates, der dazu wie folgt zitiert wird: „Wir haben in Spanien das Glück, dass wir auf Grund der klimatischen Verhältnisse in den meisten Regionen auf einfache Weise biologisch arbeiten können. Hierfür ist es zum einen wichtig, sich der autochthonen Reb-DNA der einzelnen Regionen anzunehmen, da diese im wahrsten Sinne tief verwurzelt sind mit ihren Böden, und diese Ur-Reben weder groß bewässert noch geschützt werden müssen. Mit dem biodynamischen Ansatz gehen wir einen Schritt weiter und geben auch der Natur bewusst etwas zurück. Unsere Böden und Pflanzen reagieren sehr positiv auf die Verwendung von biodynamisch erzeugten Mitteln. Sie sind noch robuster und deutlich weniger anfällig für Krankheiten.“
Die Reben für den biodynamischen Rotwein La Bien Plantá würden „auf einer Hochebene auf 700 m über dem Meer, ein kleines Stück nördlich von Almansa“ gedeihen. Dort sind die Böden bekanntlich karg. Regen fällt wenig. Die Quantität, die aus dieser Erde zu holen ist, gilt als eher gering, aber die Qualität der Trauben ist mehr oder weniger hoch, vor allem dann, wenn die Vielfalt an Pflanzen und Tieren im Allgemeinen und Insekten im Besonderen groß ist und die chemische Industrie fern. Das alles und mehr, darunter auch vielfältige Mikroorganismen im Boden, ist gut so im Weinberg des Herrn, wo im Rhythmus mit der Natur gearbeitet wird und nicht im Takt des Zeigers, an dem Massen von Menschen hängen wie Buster Keaton im Film „Ausgerechnet Wolkenkratzer!“ (englischer Originaltitel: „Safety last“).
Lohnarbeiter der Bodegas Atalaya würden auf dieser Erde zwar „vorwiegend die rotfleischige Garnacha Tintorera“ an- und ausbauen, allerdings käme für den La Bien Plantá „die klassische Garnacha-Rebe zum Einsatz“.
Ins Auge fällt die Farbe, die an Kirsche erinnern mag, aber keineswegs an Schwarzkirsche und auch nicht so durftet, sondern fein-aromatisch. Der Wein aus der Grenache-Traube ist nun einmal eher an Tanninen und Farbe. Keine Frage, daß man die eine oder andere Kirschsorte im Auge, in der Nase und im Mund wahrnehmen mag. Daß dieser Demeter-Bio-Rotwein „am Gaumen … schmackhaft, seidig, breit, elegant, dicht, frisch mit ausgewogener Säure sei“ und seinem Trinker einen „langen Abgang“ böte, das darf man sagen und schreiben.
Der Alkoholgehalt wird auf der Flasche (750 ml) übrigens mit 13,5 Volumenprozent angegeben und die Traube dort Garnacha Tinta genannt. Ich empfehlen, den Wein bei einer Temperatur von 15º bis 18º Celsius zu servieren. Der La Bien Plantá dürfte sowohl zu Schmorbraten als auch zu Schinken passen, vor allem zu gebratenem Fleisch, aber auch zu gegrilltem.
Und ich darf Frank Gonzales wie folgt zitieren: „Der biodynamische An- und Ausbau ist für mich der Inbegriff von Natürlichkeit. Positive Nebeneffekte sind für auch der sehr gute pH-Wert und die natürliche Säure. So kann ich es mir leisten, einen ganz puren Wein zu machen, auch ohne große Mengen Schwefel hinzufügen zu müssen, da er sich selbst schützen kann. Ich glaube, dass das Terroir auf diese Weise sehr klar, authentisch und ausdrucksstark zur Geltung kommt.“
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