Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Keine Frage, daß das 155 Seiten umfassende Werk „Triest“, das am 10.12.2012 im Insel-Verlag erschien, kein Fremdenführer ist und kein Kochbuch, sondern eine Hommage an die „Stadt der Winde“. In der italienischen Sprache, die nunmehr in dieser einst deutschen Stadt mehrheitlich gesprochen wird , wird Triest „Rosa dei Venti“ genannt. Über Jahrhunderte war Triest eine deutsche Stadt, die bereits 774 nach unserer Zeitrechnung zum Reich der germanischen Franken gehörte und später zum deutschen Reich, das als ein Heiliges und Römisch behauptet wurde. Triest gehörte sogar zum Deutschen Bund und nicht nur zum Österreich beziehungsweise zu Österreich-Ungarn.
Daß die Deutschen nicht nur in Triest ins Hintertreffen geraten, dort gelten sie verdummten Besuchern als beinahe spurlos verschwunden, sondern auch in noch deutschen Landen, das kann man nicht nur in Restaurants, Bars und Cafés erkennen. Das alles und noch viel mehr ist nicht das Thema im Buch über Triest von Veit Heinichen und Ami Scabar. Sie hangeln sich an ausgewählten Phänomen des Überbaus durch die Stadt der Winde und das sind: die Düfte. Die Kultur ist die der Küche, deren Basis die aus Nord, Süden, Osten und Westen zugezogene Bevölkerung zu sein scheint.
Die neuen Bewohner brachten alte Gerichte mit. „Aus dem Nordosten kamen Gulasch und Palatschinken, aus dem Westen der Stockfisch und aus dem Süden Zitrusfrüchte und Safran“, heißt es auf der Heimatseite des Suhrkamp-Verlages im Weltnetz und weiter: „Veit Heinichen hat seine Heimat in der Fremde gefunden. Zusammen mit der Spitzenköchin Ami Scabar lädt er zu einer Entdeckung des faszinierenden Mythos Triest ein: Ob bei den Weinbauern auf dem Karst über der Stadt, in den Fischerdörfchen an der Adria oder bei Spaziergängen auf den Spuren von Rilke und Joyce – dieser Reisebegleiter ist ein Genuss für alle Sinne.“
Das wortreiche Werk von Buch Veit Heinichen und Ami Scabar wurde mit vielen farbigen Photographien von Veit Heinichen und zahlreichen Rezepten von Ami Scabar veredelt.
Dieses Buch in Triest zu lesen und dort mehrere Tage zu bleiben, ja, mehrere Wochen, das darf ich hier und heute empfehlen sowie Speisen auf Reisen.
Bibliographische Angaben:
Veit Heinichen, Ami Scabar, Triest, Stadt der Winde, 15 Seiten, Sprache: Deutsch, Bindung: Broschur, Format: ca. 12,6 × 19,1 × 1,0 cm, Gewicht: 181 g, Verlag: Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG, Berlin, 1. Auflage 10.12.2012, aktuelle Auflage 20.5.2024, ISBN: 978-3-458-35898-5, Preise: 12 EUR (Deutschland), 12,40 EUR (Österreich), 17,90 SFr
Die Originalausgabe erschien 2005 bei Sanssouci im Carl Hanser Verlag, München
Anmerkung:
Siehe die Beiträge
- Im tristen Herbst ein Kaffeefestival in Triest von Stefan Pribnow
- Matteo Metullio erkochte zwei Sterne für Harry’s Piccolo Restaurant in Triest von Ole Bolle
- „Süßigkeiten … Käse, Mortadella, Flaschenweine und Liköre“ in „Ein Mann wird älter“ von Italo Svevo von Jean Camus
- „Genuss für Bibliophile“ oder Eine kulinarische Reise zwischen Venedig und Triest – „Die Spaghetti-vongole-Tagebücher“ von Stefan Maiwald von Trosten Kremer
im Magazin GASTROSOFIE.
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