Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Im Betreff einer Oganize-Pressemitteilung vom 3.6.2025 steht dies: „Aus dem Herzen des Etschtals auf die internationale Chardonnay Bühne.“ Dort steht auch, daß der Chardonnay Doran „mit Alpiner Frische und aromatischer Tiefe“ überzeuge und man eine „Musterflasche anfordern“ könne. Gelesen, getan.
Eine Flasche (0,75 Liter) mit einem Alkoholgehalt von angeblich 14 Volumenprozent aus dem sowie dem Hinweis auf Südtirol (italienisch Alto Adige) steht vor mir. Die Etsch (italienisch Adige) ist ein deutscher Fluß mit über 400 Kilometern Länge. Nur der Po, der ebenfalls in die Adria mündet, ist in der heutigen Republik Italien länger. Die Quelle der Etsch befindet sich bei Reschen. Sie gönnt dem Reschensee und dem Haidersee Wasser, fließt durch das Vinschgau, an Meran und Bozen vorbei, von Südtirol durch Trient bis zur Mündung bei Porto Fossone in der Provinz Rovigo. Die Etsch fließt im Etschtal zwischen den Orten Andrian und Terlan durch.
2008 schmiedete die Cantina Terlan mit den Adrianer Weinbauern der ersten Kellereigenossenschaft Südtirols ein Bündnis, heißt es auf der Heimatseite Kellerei Andrian im Weltnetz. Dort steht auch dies: „Die Stärken beider Weingüter sind heute gebündelt und doch klar voneinander getrennt. Die Cantina Andrian und ihr großes Lagenpotenzial haben Bestand…“
Dazu zähle uach die „außergewöhnlichen Lage am Fuß des Gantkofels im Etschtal, auf 300 bis 450 Metern Meereshöhe“. Die Böden würden „aus lehmigem Kalkstein, durchsetzt mit weißem Dolomitgestein“ bestehen und das „speziellen Mikroklima der Andrianer Hanglage“ würde „die perfekte Grundlage für einen großen Chardonnay mit Tiefgang“ ergeben.
Zur Lage wird Kellermeister Rudi Kofler wie folgt zitiert: „Die Trauben genießen in den Morgenstunden die volle Wärme der aufgehenden Sonne, während die Abende von kühlen Fallwinden im Schatten unseres Hausberges Gantkofel geprägt sind. Außerdem gibt es signifikante Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Diese klimatischen Gegensätze ermöglichen ein langsames Ausreien und garantieren Frische und aromatische Tiefe.“
Vom Weinberg des Herrn auf den Hof, den Trauben des warmen Jahrgangs 2022 früher erreichten als andere Jahrgänge. Nach der Handlese und „einer schonenden Pressung“ erfolge „der Ausbau in Tonneaux-Fässern“. Das sieht man. Die Farbe gilt als strohgelb mit „leicht grünlichen Reflexen“. Gerochen wird die eine oder andere exotische Frucht, aber auch „weißen Pfeffer und Feuerstein“. Der Chardonnay Doran mundet mit seiner „eingebundene Säure und einem langen Finale“. Dieser Weißwein bietet eine kräftige Struktur. Die Gesamtsäure wird mit 6,9 g/l angegeben und der Restzucker mit 0,9 g/l.
Zurück zum Ausbau. Sowohl die alkoholische Gärung als auch der Säureabbau und die Reife auf der Feinhefe erfolgt für ein Dutzend Monate im Tonneaux. Die Assemblage und weitere Reife erfolgt für drei Monate im Edelstahltank.
Zwar solle man den Chardonnay Doran bis zu zehn Jahre lang lagern können, doch wer will so lange warten? Warum nicht hier und heute bei 10° bis 12° Celsius trinken?! Schon jetzt ist der Preis ist heiß: Eine Flasche Cantina Andrian, Chardonnay Doran, 2022 kosten derzeit ca. 38 Euro.
Anmerkung:
Siehe den Beitrag
- Die Kellerei Andrian an der Etsch – Geschichte, Grund und Boden von Rainer Wein
im Magazin GASTROSOFIE.
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