Zeh statt Zinken – Dick Stevenson und dessen Sourtoe-Cocktail

Noch sind alle fünf Zehen am Fuß und nicht im Glas. Quelle: Pixabay, Foto: Bruno, Germany

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Sourtoe-Cocktail, nie gehört oder gelesen? Dann wird es Zeit, ihn zu trinken!

„Diesen absurden Cocktail“ lese in irgendwo im „Canada Specialist Program“ gebe „es nirgendwo sonst“. Und dann geht es los mit seiner Geschichte: „Die Geschichte dazu beginnt im verschneiten Yukon während der US-Prohibition in den 1920ern. Ein quirliger Schmuggler namens Louie Linken befand sich mit seinem Bruder auf einer Auslieferung über die Grenze, als sie in einen Schneesturm gerieten. Louie stieg vom Hundeschlitten ab und trat in eine eisige Lache, wodurch einer seiner Füße völlig durchnässt wurde. Aufgrund der langen Kälteeinwirkung fror Louies großer Zeh ein, und sein Bruder musste ihn mit einer Axt amputieren, um Wundbrand zu vermeiden. Als Andenken an diesen Moment konservierten sie den Zeh in einem Glas mit Alkohol, das jahrzehntelang unentdeckt in ihrer Hütte stand. Schließlich stieß Captain Dick Stevenson darauf und dachte sich, was für eine großartige Idee es wäre, den dehydrierten Zeh als Cocktailzutat zu nutzen. Bis heute zählt der Club mehr als 100.000 Mitglieder aus jeder Ecke der Welt und mindestens zehn Zehen.“

Und dann dies, diese – im wahrsten Sinne des Wortes – Fußnote: „Die wichtigste Regel beim Sourtoe-Shot ist: ‚Ob Sie ihn schnell oder langsam trinken, Ihre Lippen müssen den Zeh berühren.'“

Captain Dick was a true colorful five-percenter who changed Dawson’s brand. His legacy is cemented with the Sourtoe Cocktail, but we’ll always remember him for his undying love of Dawson City. Thanks for everything Dick, we’ll toest one for you tonight.
Photo: Stories North https://t.co/xKM61MJeMi pic.twitter.com/wzq6LKraqh

— Visit Dawson City (@VisitDawsonCity) November 15, 2019

Dick Stevenson gab für seinen Drink nicht nur Gebote, sondern auch Verbote. Durstige dürfen den Zeh beim Trinken nicht in den Mund nehmen oder gar herunterschlucken. Dies werde, so heißt es unter dem Titel „Sourtoe-Cocktail – Der Erfinder des ekligsten Drinks der Welt ist tot“ im „Stern“ (16.11.2019) „mit einer Strafe von 2500 Dollar belegt“.

Bewohner der Stadt Dawson City würden Captain Dick Stevensons auf „Twitter“ mit folgendem Gezwitscher: „Sein Vermächtnis ist der Sourtoe, aber wir werden ihn immer für seine unsterbliche Liebe zu Dawson City in Erinnerung behalten.“

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