Berlin, Deutschland; Ulan Bator, Mongolei (Gastrosofie). Im MaDeRe – Magazin des Reisens teilt Dr. Bernd Kregel unter der Überschrift „Angegorene Stutenmilch“ im vierten Teil der siebenteiligen „Serie: Abenteuer Mongolei – Mit Nomaden durch die Wüste Gobi“ mit: „Auf dem Kanonenofen in der Mitte der Jurte garen bereits die herrlichsten mongolischen Leckereien, vor allem die pikanten Fleischtäschchen, die bei keiner Einladung fehlen dürfen. Als Nachtisch wird Milchkonfekt gereicht in solch vielfältigen Variationen, dass ich zum Schluss den Überblick verliere. Dazu trägt sicherlich auch die angegorene Stutenmilch bei, die in einem Trinkgefäß immer häufiger die Runde macht.“ Daß die Stute eine Kamelstute ist, welche in der Wüste Gobi zuhause ist, das und noch vielmehr wird berichtet.

Daß Kamelmilch nicht nur schmeckt, vielleicht ein wenig wie Zigenmilch, obwohl sie Ziegenmilch, obwohl sie cremiger und salziger ist, sondern auch als Weißes Gold der Wüste Gobi gilt, das wissen Kenner und Kritiker. Auch anderen Wüsten sind wohl in Ordnung, Hauptsache Kamelmilch. Die wird nicht nur seit Hunderten von Jahren hoch gehalten, sondern seit Tausenden. Sie gilt als gesund, weil sie fünfmal so viel Vitamin C enthält, aber so gut wie kein Zucker und kein Fett. Fantastisch!

Karawane in der Wüste Gobi. © Foto/BU: Dr. Bernd Kregel, Aufnahme: Mongolei, 9.8.2007

Unter der Überschrift „Kamelmilch als Allheilmittel – Das Geschäft mit dem weißen Wüstengold“ weist Klaus Vogt in „Spiegel“ (20.9.2013) darauf hin und teilt zudem mit, daß Kamelmilch „die Eiweiße Beta-Laktoglubolin und Beta-Kasein, die eine Milcheiweißallergie auslösen können“ fehlen würden. „Auch für Menschen mit einer Laktoseintoleranz soll sie besser verdaulich sein.“ Vogt fährt fort: „Der hohe Vitamin-C-Gehalt sowie die hohe Anzahl von Immunglobulinen und antibakteriell wirkenden Enzymen in der Kamelmilch könnten zwar im besten Fall eine allgemeine Stärkung des Immunsystems erklären.“ Er fragt jedoch auch, ob „das Heilpotential der Kamelmilch auch tatsächlich darüber“ hinausgehe.

Nun, in der Wüste Gobi scheint man sich sicher, melkt die Stuten und gibt guten Gästen gerne ein Schlückchen.

Daß angegorene Kamelmilch auch säuerlich schmeckt, das dürfte Gastrosophen klar sein.

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