Tel Aviv ist bei mir kult, die Köstlichkeiten im Buch „Tel Aviv – Die Kultrezepte“ von Reuven Rubin sind es auch

Tel Aviv - Die Kultrezepte
"Tel Aviv - Die Kultrezepte" von Reuven Rubin. © Christian

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Für mich ist Tel Aviv eine tolle Trend-Stadt, deren Gebäude zwar nüchtern sind, nicht nur die im Bauhaus-Stil, deren Bewohner und Besucher jedoch prächtig pulsieren, posieren und palavern.

Gute Gespräche gehen auch tiefer, durchaus unter die Haut, und erst die Gerichte: bis in den Bauch!

Reuven Rubin stellt die „1908 in den Sanddünen außerhalb von Jaffa gegründete“ Stadt, wie er, der seit 28 Jahren in Tel Aviv lebt, im Vorwort seines Buches „Tel Aviv – Die Kultrezepte“ schreibt (S. 7), und ihre Köche, Küchen und Cafés sowie allerlei Rezepte vor.

Er beschreibt seine Stadt als „jung, dynamisch, lebendig“ und behauptet, dass sie „durch ein faszinierendes architektonisches Erbe“ besteche und meint das Bauhaus, das „nun auch zahlreiche moderne Hochhäuser“ ergänzen würden. Hinzu käme „die bunte Mischung von Einwohnern aus über 70 Nationen“, die „auch die Esskultur maßgeblich geprägt“ hätten.

Reuven, der „in Krefeld am Niederrhein“ (S. 238) das Licht der Welt erblickte, und 1990 nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und seinem Architekturstudium in Berlin nach Israel auswanderte, hebt die marokkanische, polnische, irakische, deutsche, italienische und asiatische Küche hervor und hält fest: „Schlecht essen zu gehen ist in dieser Stadt fast unmöglich: Selbst die einfachste Imbissbude verwendet die besten Zutaten, denn Israelis sind anspruchsvoll. So wird jedes neu eröffnete Restaurant kritisch bewertet, und von 17 neugegründeten Restaurants überlebt nur eines die ersten zwei Jahre.“

Sein Buch, für das Arnold Pöschl, der „Geschichte und Fotografie in Graz, Bologna und Wien“ studierte und heute „als freier Fotograf in Wien und Klagenfurt am Wörthersee“ lebe (S. 238), beachtenswerte Bilder lieferte, gliedert er in „Der alte Norden“, „Rothschild Boulevard“, „Carmel“, „Promenade und Meer“, „Jaffa“, „Florentin“, „Levinsky Market“, „Sarona“ und „Der Süden“.

Die genannten Orten dieser lebensfrohen und liebenswerten Stadt am Meer lohnen einen Besuch genau so wie die Restaurants, Bars und Cafés. Dieses bemerkenswerte Buch über Tel Aviv ist mehr als ein Kochbuch mit Kultrezepten, es ist ein wunderbarer Wegweiser für kulinarische Reisen nach Tel Aviv, bei dem einem das Wasser im Munde zusammenläuft.

Bibliographische Angaben

Reuven Rubin, Tel Aviv, Die Kultrezepte, 240 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Fotografie: Arnold Pöschl, Format: 22,5 cm Breite x 27,1 cm Höhe, Hardcover, Verlag: Christian, München 2018, ISBN-13: 978-3-95961-254-8, Preis: 32,99 EUR (D)

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