Die gute Küche von Sezuan – Zum Kochbuch „Die Küche Sichuans“ von Fuchsia Dunlop

"Die Küche Sichuans" von Fuchsia Dunlop. © Christian

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Sichuan, auch Sezuan, Sitschuan, Ssetschuan und Szetschuan geschrieben, ist die Provinz der Volksrepublik China (VR China), durch die vier Flüsse fließen, darunter der längste Fluß Asiens. Den Jangtse, auch Jangtsekiang genannt, rauf und runter wurden im Laufe von Jahrhunderten Rezepte gereicht, auch die der guten Küche von Sichuan, in der nicht wie im Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertholt Brecht Fragen zwischen Moral und Mieserabilität auftauchten.

Dabei tauchten Reisende, die in Sechuan auftauchten, in ein Land des Überflusses ein, in ein paradiesisches Land. Kenner sprechen vom Roten Becken und meinen die von Bergen umgebene fruchtbare Ebene im Kern dieser Provinz voller Han-Chinesen, in der noch ein paar Tibeter, Qiang und Miao leben. Früher gehörte Chongqing dazu, doch die weit über 32 Millionen Einwohner zählende mächtig gewaltige Metropole am Zusammenfluß von Jialing und Jangtse am Chaotianmen-Tor wurde von den Herren im roten Riesenreiches aus Sichuan getrennt. So gewaltig wie die Megastadt, die keine Migranten-Metropole ist wie das Großdorf Berlin, so wirkt auch das 496 Seiten umfassende Werk von Fuchsia Dunlop über „Die Küche Sichuans“, die vor wenigen Wochen im Chistian-Verlag erschienen ist.

Diese Dunlop muß es wissen, wurde sie doch an der Höheren Lehranstalt für die Küche in Sichuan ausgebildet. Dabei solle sie, die im Osten der Migranten-Metropole Groß-London lebe, nicht nur durch diese Provinz der VR China gereist sein und Rezepte gesammelt haben. Keine Frage: über 250 Rezepte wurden in Zutaten und Zubereitung für dieses Buch mit rotem Deckel berücksichtigt. Ungefähr so viele Abbildungen, bunte Fotografien, befinden sich drin, so daß man nicht nur Appetit bekommt, sondern auch eine Vorstellung vieler fremder Gerichte und einen gewissen Einblick in eine der zweifellos besten Küchen der Welt. In diesem Standardwerk der Küche Sichuans finden sich nicht nur 250 Rezepte, sondern 56 Garmethoden und 23 Aromen. Ausrufezeichen.

Neben Lebensmittelfotografie von YukiSugiura taucht auch eine Prise Reisefotografie von Ian Cumming auf. Dazu gesellen sich kulinarische und kulturelle Geschichten aus Sichuan. Das läßt Dunlops Kochbuch und Rezeptsammlung, die von Helmut Ertl aus dem Englisch übersetzt wrude, auch zu einem Blätter- und Lesebuch werden. Wahrlich jedes Gericht der guten Küche von Sezuan wird eingeleitet, wobei der Leser auch etwas über die Autorin, Land und Leute, Kultur und Kulinarik erfährt. Gastrosophisch beachtlich.

Bibliographische Angaben

Fuchsia Dunlop, Die Küche Sichuans, Über 250 Rezepte, 56 Garmethoden, 23 Aromen, 496 Seiten, ca. 250 Abbildungen, Fotografen: Yuki Sugiura und Ian Cumming, Übersetzer aus dem Englischen: Helmut Ertl, Bindung: fester Einband, Format: 19,3 x 27,1 cm, Verlag: Christian im Konzern GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, München, 1. Auflage 27.10.2022, ISBN: 9783959616515, Preis: 60 EUR (Deutschland)

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