Vegetarier, Veganer und Flexitarier sowie sich Presse nennendes Pack

Feinstes Fleisch auf dem Teller am 29.5.2015 im "Beef Grill Club by Hasir" am Kurfürstendamm in Berlin. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, 2015

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Dass sich „rund 75 Millionen Menschen in Europa … vegetarisch oder vegan“ ernähren würden, dass steht in einer Pressemitteilung der Universität Hohenheim vom 22.9.2020. Ob damit wirklich alle Menschen von der Algarve bis zum Ural und hinauf aufs Matternhorn gemeint sind, das ist nicht ganz so sicher wie die Tendenz, die mit „steigend“ angegeben wird.

Bei rund 750 Millionen Menschen auf dem Europa genannten Kontinent ist das schon eine nicht unerhebliche Menge, doch der Rest vom Schützenfest isst Fleisch, vermutlich gerne, aber nicht immer gut. Dann gebe es noch die Gruppe der Flexitarier unter den 750 Millionen, die sich wohl überwiegend fleischlos und also vegetarisch ernähren, aber auch gelegentlich hochwertiges, möglichst nachhaltig und biologisch produziertes Fleisch verzehren. Manche halten sich ans Motto drei Tage Fleisch und Wurst pro Woche seien genug, doch dann die besten Stücke.

Laut besagter Pressemitteilung sei „die Anzahl der Flexitarier, also derjenigen Personen, die sich zunehmend Gedanken über die Nachhaltigkeit ihres Lebensmittelkonsums machen und ihren Fleischkonsum einschränken möchten“, sogar „weitaus größer“ als die der Vegetarier oder Veganer.

Im Magazin GASTROSOFIE haben wir schon über Kuchen ohne Eier, Sojaschnitzel, Milchalternativen und so weiter berichtet sowie Rezepte präsentiert.

Für Vegetarier und Veganer würde „die Kommunikation bisher … ausgerichtet“ gewesen sein, so Dr. Beate Gebhardt vom Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim, doch die Flexitarier seien „als Zielgruppe schwer fassbar“. Nicht nur das! Mit dummen Geschwätze und Geschreibsel für Gutmenschen ist denen im Raum der totalen Reklame – irgendwie also immer und überall – wohl weniger beizukommen. Man könnte gewitzigt von einer Herdenimmunität gegenüber der Werbeindustrie sprechen. Und das ist gut so!

Mit den Worten „Wir brauchen mehr; glaubwürdigere und ‚richtige‘ – im Sinne von zielgruppengenaue – Informationen von den richtigen Stellen“ wird Dr. Gebhardt zitiert. Gegen Wahrheit und Klarheit von freien und also echt unabhängigen Journalisten abseits des sich Presse nennenden Packs sowie Horden von Bloggern und auch wie eine Krankheit klingenden Beeinflussern, allesamt Lücken- und Lügenbolde, ist nichts zu sagen und zu schreiben.

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