Nora Bossong und Zitronenplätzchen

Nora Bossong auf dem Blauen Sofa der Leipziger Buchmesse 2017. Quelle: Wikimedia, CC BY-SA 4.0, Foto: Heike Huslage-Koch

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Die am 9. Januar 1982 in Bremen geborene Schriftstellerin Nora Bossong hat schon zwei Hände voll Titel vorgelegt und mindestens die doppelte Anzahl an Preisen eingeheimst. Ob „Gegend“ oder „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, „Webers Protokoll“ oder „Kreuzzug mit Hund“, die Titel haben Klang und sind kurz und knapp wie auch „Rotlicht“ und „Schutzzone“.

Da vermutet man keine Zitronenplätzchen, doch genau die Stecken im Roman „Schutzzone“, Suhrkamp-Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-518-42882-5. Darin heißt es: „Ich dachte, vielleicht magst du noch Zitroneplätzchen, sagte Darius und sah mich bittend an. Langsam und ein wenig unsicher ging er durch den Raum, hob ein Silbertablett von einem Beistelltisch, ich starrte es an, ein seltsamer Geschmack kam mir in den Sinn, metallisch und bitter, aber es war ja nur ein Teller für Gebäck, das Tablett zitterte leicht in Darius` Hand, jaja, natürlich, Zitronenplätzchen, flüsterte ich, die habe ich immer gemocht, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, jemals eine Vorliebe dafür gehabt zu haben.“

Vorstehende Sätze wurden aus „Der literarische Küchenkalender 2021“, der von Sybil Gräfin Schönfeldt in der Edition Momente herausgegeben wird und mit Texten, Rezepten und Bildern versehen ist, entnommen.

Anmerkung:

Siehe die Artikel „’53 Autorinnen und Autoren über das Essen und das Trinken‘ – ‚Der literarische Küchenkalender 2021‘ mit Texten, Rezepten und Bildern, herausgegeben von Sybil Gräfin Schönfeldt“ von Ole Bolle und „Zitronenplätzchen für zwei Persönlichkeiten“ von Jean Camus.

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