Milchkühe und die Kunst des Käsers

Braunvieh auf der Bergwiese. Quelle: Pixabay, Foto: Christian B.

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). EU zu essen, ist nicht nice, sondern ein Topf voll Scheiße. Und die Milchkühe sind in der EU so arm dran wie die meisten Bauern. So und nicht anders muss man es sagen und schreiben.

Richtig, früher war auch das mit dem Käse besser, vor allem mit dem Käser von Kühen, die auf Almen weideten. Viele Kühe auf Almen gibt es nicht mehr und somit immer weniger gute Weidemilch.

Wenn das Milchvieh aber nicht auf einer Weide, die den Namen verdient, steht, dann ist auch jedes Produkt aus dieser Milch mies. Früher war mehr Umweltschutz und also auch mehr Naturschutz, vom Geschmack ganz zu schweigen. Doch davon will die über Brüssel finanzierte Milch- und Käsepropaganda nichts wissen. Die Politik setzt auf die Hofberichterstatter unter der Presse und die sind Legion.

Wenn nicht alle Stallungen offen sind und der Almauftrieb nicht zu 100 Prozent erfolgt, dann ist der Topf nicht voll Käse, sondern voll Scheiße. Und das gilt genau so für die Rassen, welche die Bauern besitzen oder sogar ihr Eigentum nennen. Milch vom Holsteiner, auch Schwarzbunte Hochleistungskuh, einst Holstein-Friesian oder nur Friesian genannt, muss nicht sein, aber vom Angler, einer Rasse, die aus dem Land Angeln stammt und 5.000 Jahre alt sein dürfte, die darf sein. Das Deutsche Braunvieh ist immerhin 500 Jahre alt und in den Bergen der Alpen oft anzutreffen.

Alte und ursprüngliche Rassen sollten sein, um Hartkäse oder Halbhartkäse mit keiner oder geringer Lochung herzustellen. Und die Rinde muss Natur sein, was sonst?!

Und hergestellt muss Bergkäse selbstverständlich in den Bergen sein. Doch bei den Lügnern und Betrügern in Brüssel und so weiter wird die Kunst des Käsers nicht auf den Almen ausgeübt, sondern in fetten Fabriken breiter Flusstäler.

Die produzieren industriell das ganze Jahr über. Echter Bergkäser wird nur zwei, drei, maximal vier Monate lang hergestellt, denn nur zwischen 70 bis 120 Tage können Kühe wie das Braunvieh im Bild auf die hoch gelegenen Bergwiesen mit hoffentlich zahlreichen Kräutern und nicht Kratzern von Pistenraupen, auch Pistenwalzen genannt, und Skifahrern, und dort fressen, also weiden und – ganz wie man will – grasen. Kraft-, Zusatz- und Trockenfutter beziehungsweise Futtermittel aller Art verbieten sich von selbst für gesunde Kühe und gesunden Käse.

In der EU genannten Veranstaltung, die weder demokratisch noch gerecht ist, darf jeder Scheiß den Begriff Bergkäse als Titel tragen. Berkäse gilt „nicht isoliert als geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.), geschützte geographische Angabe (g.g.A.) oder als garantiert traditionelle Spezialität (g. t. S.). Laut EU-Recht ist die Verwendung des PDO-Siegels bei Einhaltung der Bestimmungen für einige registrierte Bergkäse gestattet.

Dies wird oft mit DOP verwechselt, DOP ist jedoch nur eine italienische Abkürzung für Denominazione d’Origine Protetta. Das soll eine geschützte Ursprungsbezeichnung sein. Doch mit Bergkäse von Bergkühen und Käsereien aus den Bergen hat das nichts zu tun.

Und die Kunst des Käsers? Die wurde von Rechnern übernommen, die in den Fabriken stehen. Dort kommt es auf den Programmierer an. Dort, wo Automation herrscht, beherrschen Lohnarbeiter höchstens ein, zwei, drei Arbeitsschritte, mehr nicht. Von einer Kunst kann niemand sprechen.

Nur in den kleinen Käsereien werden (fast) alle Arbeitsschritte von der Vorbereitung über die Dicklegung bis zum Schneiden, Formen und Presse sowie der Reifung noch von Hand ausgeführt. Und das ist gut so und gehört gut bezahlt. Vor allem die Zeit gehört bezahlt, also auch die Zeit, die eine Bergkuh auf der Bergweide, also auf der Alm, verbringt und der Käse beim Reifen.

In der Milch- und Käseindustrie gilt nämlich, was überall gilt: In der Ökonomie der Zeit lösen sich alle anderen Ökonomie auf (freue sich, wer`s kennt).

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