„Im Herbst“, ein Rezeptsammlung als ungenießbares Bilderbüchlein zum Unglücksein

Die Eismann-Rezeptsammlung "Im Herbst". © 2020, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Einerseits ist das Werbung, andererseits sind in dem keine 100 Seiten umfassenden Bilderbüchlein „Im Herbst“ mit dem netten Untertitelchen „glücklich gemeinsam genießen“ ein paar gute Rezepte (etwas über drei Dutzend) für wenig Geld (genau vier Euro) drin.

Die „Eismann“-Rezeptsammlung kommt ohne Vorwort, Einleitung und Schlusswort aus, leider auch ohne Register und Impressum, aber bietet immerhin noch ein zweiseitiges Inhaltsverzeichnis, in das sieben Fotografien gequetscht wurden. Da waren wohl Dilletanten am Werk. Dass „Im Herbst“ mehr einem Bilderbüchlein gleicht, denn einer Rezeptsammlung, das sieht man auf den ersten Blick. Flüchtiges Blättern reicht. Nun ist es nicht so, dass die Fotografien nicht schön wären, sie sind vor allem schön bemüht – und zwar ohne das man das dem Bild ansieht -, aber alles andere als hilfreich, also nützlich, und somit gut. Die in Zutaten und Zubereitung notierten Rezepte wirken darin so verloren wie dieses Büchlein in unserer riesigen Redaktionsbibliothek. Und dann ist die Schrift nicht nur klitzeklein, sondern auch noch Blocksatz. Wie bescheuert ist das denn? Wenn Bekloppte Bücher produzieren, dann kommt halt Bullenscheiße raus.

Die Rezepte, die wir nicht geprüft, nicht getestet haben, hätten mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient. Sie wurden in „Eintöpfe & Suppen“, „Vegetarisches & Gemüse“, „Fleisch“, „Geflügel“, „Fisch“, „Snacks“ und „Süß“ gegliedert. Auch diese Gliederung beweist nur eines: Unwissenheit.

Schade eigentlich.

Bibliographische Angaben

Im Herbst, glücklich gemeinsam genießen, 96 Seiten, Eismann, ohne Autor, ohne Fotograf, ohne Ort, ohne Datum, ohne ISBN, Artikel-Nummer: 39168, Preis: 4 EUR

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