Ein klarer Obstbrand aus der Krain, Zwetschgenwasser von Höfen aus der hügeligen und heute Brkini genannten Landschaft

Ein klarer Obstbrand aus Pflaumen. Quelle: Pixabay, Foto: Lenka Novotná

Laibach, Ljubljana, Slowenien (Gastrosofie). In der Krain, die Neunhundertnochwas nach unserer Zeitrechnung eine dem Herzogtum Kärnten vorgelegene Mark war, Mitte des 14. Jahrhunderts ein Herzogtum wurde und noch später ein Kronland, das war ab 1849, um nach über tausend Jahren deutsches Land von barbarischen Siegermächten nach dem Ende des Großkrieges, der von 1914 bis 1918 gegen Deutsche geführt wurde, um sie bluten zu lassen, allen voran von Briten und Franzosen, abgetrennt wurden, ist Karst.

Und Mitten in den Hügeln des Karst der Krain, die heute ein Teil von Sowenien ist, gibt es im Frühling einen duftenden Blütenteppich. Die heute Brkini genannte Gegen ist seit ewiger und also deutscher Zeit bekannt für Obst, vor allem für Äpfel und Pflaumen, denn auf Karst und also kargem Land, das vor allem aus steinigen und unfruchtbaren Böden besteht, wächst nicht viel.

Obst geht immer. Und weil man Obst brennen kann, wird dort noch immer nach traditionellen Rezepten von den heutigen Bewohner bester Pflaumenbrand, der nun Slivovec genannt und auch Sliwowitz geschrieben wird, weil Sliva das slawische Wort für Pflaume ist, hergestellt.

Gebräuchliche sind weitere Schreibweisen wie Slivovic, Slibowitz, slivovice in Tschechien und slivovica in Slowakien. In Slowenien ist auch slivovka gesagt und geschrieben, bosnisch, serbisch und kroatisch šljivovica, polnisch śliwowica, ungarisch sligovica und bulgarisch сливовица und also slivoviza.

Wie auch immer der Pflaumenbrand geschrieben und gesprochen wird, Hauptsacht ist, dass er auf mindesten 37,5 Volumenprozent-Alkohol kommt. Ist er farblos, wurde er in Flaschen gelagert. Wenn er goldig daherkommt, dann liegt das am Holz der Fässer, in denen der Brand gelagert wurde. Dass das Holz nicht nur mehr oder weniger gelblich färbt, sondern auch aromatisiert, das muss man wissen wie auch, dass die Wahl des Holzes entscheidend ist. Nur schwarz wird die Farbe nicht, auch nicht in den noch immer vielen Schwarzbrennereien. Doch dort und in den Kleinbrennereien weiß man, dass die Wahl des Holzes wichtig ist, um für Farbe und zusätzliches Aroma beim Zwetschgenwasser zu sorgen.

In der hügeligen und heute Brkini genannten und geschriebenen Landschaft zwischen dem Fluss Reka (Reka bedeutet slowenisch Fluss), dem Krainer Schneeberg (slowenisch Snežnik oder auch Notranjski Snežnik) und dem Karstgebiet Čičarija im Süden von Slowenien gibt es noch genug Bauernhöfe, in denen Obst gebrannt wird und in denen Besucher auch aus deutschen Landen, in denen die Deutschen noch in der Mehrheit sind, sich nicht nur betrinken dürfen, beispielsweise auch mit Apfelsaft, sondern auch nach Herzenslust vollessen, vor allem mit Strudel und Pflaumenknödel. Und anschließend, um Kalorien zu verbrennen, sollten die Deutschen die Hügel rauf und runter laufen oder radeln. Wenn es nach den meisten Slowenen geht, dann – nachdem sie ihre Geld dort gelassen haben – zurück in restdeutsche Lande.

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