Jesolo, Italien (Gastrosofie). Dort, wo der Piave (deutsch Ploden) ihre letzten Bögen macht, liegt das Ristorante Al Traghetto. Am Ende einer Biegung des Flusses befindet sich umgeben von Wiesen und Feldern das Restaurant am rechten Ufer. Still fließt der Piave die letzten Meter der Adria entgegen.
An dieser Stelle kurz vor der Mündung überqueren zwei kleine Brücken den 220 Kilometer langen Fluss, der bei Bladen in den Karnischen Alpen entspringt. Die eine wurde für ein Rohr gebaut, die andere für röhrende Autos und Motorräder. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger nutzen die auf Pontons liegende Brücke über den Piave, der einen Kilometer weiter nördlich von Lido di Jesolo ins Meer mündet. Die Benutzung der Brücke kostet übrigens ein paar Cent Gebühr.
An ihrer, dieser Stelle säumt viel Schilf den langsam fließenden Piave und allerlei Akazienbäume stehen bei Windstille stumm. Immer wieder tauchen Stege auf und quadratisch-praktische Fischernetze, die an Kränen hängen. Auch das Ristorante Al Traghetto verfügt über einen Bootsanleger von stattlichen 45 Metern Länge und einen kleinen Kran zum Fischefangen, der mit einem Motor betrieben wird. Spiegelnetzfang wird diese Art des hier üblichen Fischens genannt. Aale, Schollen, Flunder und Wolfsbarsche werden aus dem Fluss gehoben.
Frisch aus dem Piave oder vom renommierten Fischmarkt von Caorle kommt die Fracht in die Küche des Ristorante Al Traghetto, das mit einem großen Speisesaal sowie einer großen Terrasse in einem eingeschössigen modernen Flachdachbau untergebracht ist. Einerseits modern, andererseits althergebracht. Die Familie Capiotte, die das Restaurant Al Traghetto betreibt, blickt auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück.
Die Frische der Fische, ihre Qualität von Fisch und Meeres- sowie Feldfrüchten und das Können der Capiotto-Köche, daraus Augenweiden und Geschmacksfreuden zu zaubern, lassen das Ristorante Al Traghetto zu einem der besten der Gegend gehören.
Köstlichkeiten aus Adria, Piave und der Laguna Vineta (deutsch Lagune von Venedig) kommen in die Küche, aber auch Tomaten, Zucchini und Auberginen sowie Paprika und frische Salate aus dem eigenen Garten. Der schmückte wie auch die Bäume und Blumen das Gelände rund um das Restaurant. Deswegen sitzen viele Gäste gerne draußen und blicken aufs Grün und den Piave. Rund 40 Plätze werden auf der Terrasse geboten und noch einmal 70 Plätze im hellen, freundlich eingerichteten Speisesaal mit vielen Fenstern.
Gerne wird das alles, was aus dem Fluss kommt, gegrillt – auch das Gemüse – und zwar auf herkömmliche Art auf einem „Bronse“ genannten großen, gemauerten Grill, dessen Feuer mit Maiskolben gefüttert wird. Mit dem Bronse und Sergio Capiotto fing alles 1964 an.
Doch noch heute werden auf traditionelle Weise werden auch andere Gerichte zubereitet. Wir empfehlen Klassiker der venezianischen Küche wie Sardinen in Soar und einen Granseola-Salat. Gedämpfte Tintenfische, gekochte Meeresfrüchte, Schwertmuscheln und Jakobsmuscheln auf der Platte, alles prächtig.
Risotto und hausgemachte Pasta, vorzüglich die handgemachte Pasta aus Gragnano bei Neapel, sind es auch und erst die Fischsuppe. Famos! Das alles ist mehr als nur Antipasti. Das alles ist allererste Sahne wie diese auf einem Rotbarsch. Das schmeckt richtig lecker.
Bottarga von sardischer Meeräsche, solo oder salopp über diese Spaghetti genannten Bindfäden. Empfohlen werden auch Spaghetti mit Pavarasse.
Als Hauptgericht muss Fisch vom Grill sein und darf es Seezunge und Seeteufel aus der Adria sein. Der gegrillte Aal gilt als Spezialität des Hauses. Der ist also auch ein Muss auf Tisch und Teller. Hauptsache, es bleibt nach dem Hauptgang noch Platz für süße Sachen, tolle Desserts und hausgemachten Backwaren.
Ristorante Al Traghetto
Adresse: Via Massaua, 33, 30016 Cortellazzo, Jesolo Venezia, Italien
Kontakt: Telefon: +39 0421 378020, E-Mail: info@ristorantealtraghetto.com
Heimatseite im Weltnetz: https://www.ristorantealtraghetto.com/de/
Öffnungszeiten:
Kleiderordnung: Freizeitkleidung