Weinvernichtung im ganz großen und miesen Stil – Perfide Schandtaten von Winzern in Frankreich, Spanien, Italien und so weiter

Mehr als sieben Fässer Wein. © 2018, Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Bei Winzern in Frankreich sollen laut „Stern“ (6.3.2020) „drei Millionen Liter Wein in den Tanks und Kellern …“ lagern, „die wegen Corona nicht verkauft werden konnten“. Wegen Corona?

Dass lag wohl an den restrigtiven Maßnahmen unter Emmanuel Macron, der noch Präsident in Franzien ist. Auch die Überschrift „Wegen Corona – Französische Winzer müssen zwei Millionen Hektoliter Wein vernichten“ ist irreführend, weil erstens keine Corona dieses oder jenes befahl und zweitens kein Winzer etwas musste, es sei denn, sie an die Macron-Maßnahmen beziehungsweise die seiner Regierung halten.

Etwas richtiger wird festgehalten, dass „sich in Frankreich 33 Betriebe zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden“ und zwar freiwillig. Sie sammelten „zwei Millionen Hektoliter unverkaufter Wein …, um nun destilliert und zu Ethanol und Desinfektionsmittel verarbeitet zu werden“.

Dass Brüssel diese Barbarei auch noch genehmigt, das wird auch erwähnt. Bis zum 19 Juni hätten nun westfränkische Winzer „Zeit, sich für die Regelung zu bewerben und anzugeben, wie viel Liter Wein sie verarbeiten möchten.“

In „Die Rheinpfalz“ (5.6.2020) wurde bereits einen Tag zuvor unter dem Titel „Winzer in Frankreich machen Wein zu Desinfektionsmittel“ mitgeteilt, dass „die EU … 78 Euro pro Hektoliter – also 78 Cent pro Liter“ gebe. „Laut Verband gibt es drei Millionen Hektoliter Wein, die zuviel sind und destilliert werden könnten. Aus dem so gewonnenen Alkohol kann unter anderem Desinfektionsmittel hergestellt werden.“

„Auch die Weinanbauländer Italien und Spanien sind Nutznießer des EU-Weinvernichtungsprogramms. Dort wird auch subventioniert, wenn die Weinbauern die unreifen Trauben an den Reben zerstören.“

Nicht nur aus Sicht von Weintrinkern ist diese Vernichtungsorgien, die auch noch von Steuerzahlern vor allem in deutschen Landen bezahlt wird, eine perfide Schandtat.

Im „Kurier“ (4.6.2020) wird unter der Überschrift „Coronavirus: Wo aus Wein jetzt Desinfektionsmittel wird“ auch darüber informiert, dass „Winzer in Frankreich … am Freitag damit“ beginnen würden, „Millionen Liter Wein in Desinfektionsmittel zu verwandeln. 33 Betriebe im Land dürfen Wein, der wegen der Coronakrise nicht verkauft wurde, einsammeln und destillieren, sagte Didier Josso vom Vermarktungsverband FranceAgriMer.“ Als Grund wird Geld genannt und das „mit der Aktion … die Weinkeller … für die kommende Lese geräumt werden“.

Wenn deutsche Steuerzahler schon zahlen, dann sollten sie auch das bekommen, wofür sie zahlen und zwar guten Wein aus Frankreich, Spanien und Italien. Und wenn sich die Winzer in Frankreich, Spanien und Italien nicht mehr am Markt behaupten können, dann müssen sie vom Markt verschwinden. Punkt.

Vorheriger ArtikelSo rund wie das Buch: „Cupcakes“ Carla Bardi und Rachael Lane
Nächster ArtikelTäglich eine Portion Urlaub auf dem Tisch – Dank dem Toskana-Kochbuch