Nieder mit diesem Ernährungssystem! – Eine Kritik zum Buch „Food Fix“ von Mark Hyman

"Food Fix. So retten wir unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten" von Dr. Mark Hyman. © Unimedica in Narayana-Verlag

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Ob wir so (sic!) „unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten“ retten, das weiß ich nicht, noch nicht, aber daß der Untertitel des 392 Seiten umfassenden Buches „Food Fix“ von Dr. Mark Hymann den Unteritel „So retten wir unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten“ lautet, das schon. Auch den Begriff „Revolution“ für das, „was auf unserem Teller und in unserem Körper landet“ zu verwenden, das ist offensichtlich alles andere als schön schräg gemeint.

Auf der Titelseite, auf dem fünf aufrechte Gabel abgebildet sind, die vier Speisen und den Blauen Planeten aufgespießt haben, wird Timothy Ryan von der Demokratischen Partei wie folgt zitiert: „Die Revolution beginnt mit dem, was auf unserem Teller und in unserem Körper landet. Lesen Sie dieses Buch und verändern Sie die Welt.“

Gesagt, getan! Wie kann einer, der insbesondere über „die wahren Kosten unseres Essens – gesundheitlich, wirtschaftlich, ökologisch und klimatisch“, den „globalen Einfluß“ und „die schmutzigen Machenschaften der Lebensmittelkonzerne“, „die Zerstörung der Böden und Regenwälder“, das „Saatgutmonopol“, „die Macht der Lebensmittelmonopolisten“ sowie „die ökologischen und klimatischen Auswirkunden unseres Ernährungssystems“ über den Kapitalismus im Allgemeinen schweigen?

Richtig, Hyman, der Probleme zu erkennen und halbwegs zu benennen, aber eben nicht zu erklären vermag, dreht am Rad, wenn er meint, daß „unsere Nahrungsmittel nicht nur milliardenfach Fettleibigkeit und chronische Krankheiten“ verursachen, sondern sich auch „auf unsere Psyche, unsere Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Fortschritt“ auswirken würden sowie „Ursache für Armut, Gewalt und soziale Ungerechtigkeit“ seien. Bei solchen Schlußfolgerungen dreht sich jedem Marxisten der Magen um. Die entscheidenden Fragen sind nicht die nach der Speisekarte, sondern nach den Eigentumsverhältnisse. Freue sich, wer’s kennt.

Lesenswert ist Mark Hymans Food-Fix-Buch dennoch.

Bibliographische Angaben

Mark Hyman, Food Fix, So retten wir unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten, 392 Seiten, fester Einband, Gewicht: 950 g, Verlag: Unimedica im Narayana-Verlag, Kandern, 1. Auflage, Oktober 2021, ISBN: 978-3-96257-247-1, Preis: 24,80 EUR (Deutschland)

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