Hummus, Mezze und mehr – Israelische Spezialitäten im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße

Israelische Küche im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße.
Das Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße. © Claudio Michele Mancini

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wer bei Yorai Feinberg in der Berliner Fuggerstraße auftaucht, wo israelische Spezialitäten im Restaurant „Feinberg`s“ (sic!) aufgetischt werden, der darf mit Messer und Gabel essen, ja, aber auch mit Händen.

Dafür wird jede Menge Brot auf den Tisch gestellt. Das mit Hand und Brot geht schon bei der Vorspeise, einer Dip-Platte für zwei, drei Personen mit drei oder fünf Pitas, die in Eckchen geschnitten sin, los. Mit dem weichen Fladenbrot aus Hefeteig löffeln wir Baba-Ganoush, Matbucha, einen Rote-Beete-Dip, Labane-Käse und Tahini in uns hinein.

Mit einem Süppchen oder einem Rote-Beete-Carpaccio, der mit Granatapfel-Sirup, Walnüssen und Selleriechips garniert wird, lässt es sich auch lecker starten.

Israelische Küche im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße.
Mezza oder Die Dip-Platte mit Pita im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße. © Restaurant Feinberg`s

Vorsicht aber vor dem Hummus. Das Kichererbsenpüree löffeln sich ebenfalls mit dem Pita-Brot weg wie warme Semmel, füllt aber den Bauch beachtlich. Von Hummus mit Tahini und Kirchererbsen und Hummus mit Pilzen garniert mit orientalischem Champignons-Ragout über Hummus mit gebratenem Lamm- und Rinderhack sowie Röstzwiebeln und Hummus mit Jerusalem-Mix, also gebratenem Hähnchenbrustfilet, Herz und Leber, bis Hummus Pargiot mit Hähnchenschenkel in einer Minz-Marinade und Hummus mit Kebab, also Lamm und Rind obenauf sowie Minze und Petersilie, reicht das Angebot. Und wer es besonders sephardisch mag, der lässt sich noch Ei-Haminados bringen, das über Nacht gekocht wurde.

Wer vom Ei nicht lassen kann, der bestelle Shakshuka. Dbei werden zwei Eier auf einer Tomaten-Paprika-Sauce serviert und zwar mit zwei Pita-Broten. Die bitte nicht mit dem Messer bearbeiten, sondern – richtig – mit der Hand in Stücke reißen.

Israelische Küche im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße.
Shakshuka im Restaurant Feinberg`s. © Restaurant Feinberg`s

Ans Herz legen möchten ich die Falafel-Platte mit vier feinen Falafel-Bällchen, dazu Israelischer Salat, der vor allem aus Tomaten und Gurken, Schalotten und Eisbergsalat besteht, aber auch Rot- und Weißkohl sowie Taboulé. Das wiederum ist ein Salat aus der arabischen, speziell der libanesischen und syrischen Küche. In Berlin ist er auch als Bulgursalat oder – vor allem bei den Türken – als Kisir bekannt. Statt Bulgurweizen nehmen manche Köche auch Couscous, der bekanntlich auch aus Weizen besteht, genauer: aus Hartweizen, der im Grunde zu Kügelchen geriebener Grieß, den man dämpfen und nicht kochen sollte, ist. Bulgur ist hingegenr Weizengrütze und kein vom Müller gemahlener Grieß.

Wer auf Yorai Feinbergs Jerusalem Mix steht, also auf gebratenes Hänchenbrustfilet mit Herz und Leber, der lässt sich davon eine große Portion bringen oder aber Hamin. Das ist über Nacht gegartes Rindfleisch mit Gemüse und Hülsenfrüchten, in dem zuvor das Ei-Haminados tanzte.

Apropos Tanzen. Yorai Feinberg, der aus Jerusalem stammt, studierte Ballett, lebte und tanzte in London und Paris, Tokio und Tel Aviv, Stuttgart und Stockholm. Seit über einer Hand voll Jahren lebt er nun in Berlin und betreibt das Restaurant Feinberg`s, in dem er eine, seine Auswahl von israelischen Gerichten präsentiert.

Israelische Küche im Restaurant Feinberg`s in der Berliner Fuggerstraße.
Hummus mit Tahini und Kichererbsen obenauf, dazu Pita und Oliven. © Restaurant Feinberg`s

In den vergangenen 70 Jahren haben Einwanderer aus 70 Ländern ihre Gewohnheiten auch aus der Küche mit nach Israel gebracht und das meiste an Rezepten dürfte koscher genug sein, um sie mit koscheren Zutaten in einer koscheren Küche koscher zuzubereiten. Wenigstens koscher light oder koscher style, so sagt und schreibt man wohl neudeutsch, sollte – streng genommen – möglich sein.

Feinbergs Küche gilt als mehr oder minder koscher und in der Karte finden wir wirklich nur Geflügel, Lamm- und Rindfleisch, also Fleisch von wiederkäuenden Paarhufern.

Und Wein aus Israel. Dass Israel als Weinland gilt, das verdanken die Winzer einem aus dem in Frankfurt am Main gegründeten Hause Rothschild. 1886 wurden vom Pariser Zweig der Rothschilds Siedlern, die sich an den Westhängen des Carmel-Gebirges ein neues Leben aufbauen wollten, Weinpressen geschenkt. Die Böden waren gut, das Klima stimmte. Fortan wurden koschere Weine produziert. Die Carmel-Weinkellereien, die Massenwein herstellen, aber auch Qualitätswein können, sind der größte Weinproduzent Israels mit Sitz in Rischon LeZion. Probieren dürfen Besucher deren Weine in Zichron Ja’akow. Die anderen 200 Winzer in Israel haben in der Regel kleinere Betriebe, die auch in den Bergen Galiläas und auf den Golan-Höhen Wein anbauen und diesen bis Berlin exportieren. Dazu demnächst mehr im Magazin Gastrosofie.

Ich mag Mezze und mache mit den kleinen Gerichten auch beim Dessert weiter. Baklava – in die Hand genommen – und Malabi (Pudding mit Rosenwasser, Kokos und Pistazien) – richtig gelöffelt – munden im

Restaurant Feinberg`s

Fuggerstraße 35, 10777 Berlin

Telefon: 0049 (0)30 91553462, E-Mail: info@feinbergs.de, Web: www.feinbergs.de

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 12 bis 23 Uhr

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