Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Erinnern Sie sich noch, daß Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts die Angst bei Backwahn und Berufskollegen umging? Aus Japan sollte die erste vollautomatische Brotbackmaschine für den heimischen Herd in der Bundesrepublik Deutschland ankommen. Bei „Harry“ am Hof und in den obersten Etagen anderer Großbäckereien wurde abgewunken und von einem „Flop“ gesprochen, noch bevor der da war.

Sicherlich war der Preise, der damals bei 600 DM lagen und also heute weit über 1.000 EUR heiß wäre, hoch, aber das Niveau der Maschine nicht niedrig. Der Backautomat für die Hausfrau und den Hausmann wurde von den Japanern übrigens über „Panasonic“ verkauft.

Unter der Überschrift „Produkte – Pünktlich da – Mit computergesteuerten Backautomaten aus Japan sollen die Deutschen ihr Brot selbst herstellen“ hieß es einst in „Der Spiegel 40/1987, „Spiegel“, 27.9.1987) zum neuen Küchengerät aus Fernost: „Die neue Maschine, etwa so groß wie ein Mikrowellenofen, steckt voller Computertechnik. Alles geht auf Knopfdruck, der »Hausbäcker« unter dem Markennamen Panasonic mischt, rührt, knetet und backt ganz allein.

Das funktioniert wie bei einer Zaubermühle im Märchen. Die Zutaten für den Brotteig – Mehl, Wasser und Gewürze – werden in die Backform geschüttet. Hefe wird später separat dazugegeben, der Deckel geschlossen, und dann kommt oben ein fertiges Brot heraus. Das ganze dauert vier Stunden.“

Im Laufe der Jahre wurden die Vollautomaten immer besser und billiger. In die erste Liga der Brotbackautomaten gehört der von Rommelsbacher mit der Bezeichnung BA 550, mit der die Redaktion des Magazins GASTROSOFIE bemustert wurde. Das Herausragende ist vor allem sein Preis. Aktuell wird er auf der Heimatseite rommelsbacher.de für 142,99 EUR (UVP) im eigenen Weltnetz-Laden angeboten. Heraus ragt auch eine Vorrichtung, die es erlaubt, Nüsse oder Früchte wie Rosinen in ein „automatisches Zutatenfach“ zu lagern, die im Rahmen der rechnergesteuerten Zubereitung passend und pünktlich in den Teig fallengelassen werden. Fantastisch!

Statt aus Plaste und Elaste ist das Gehäuse aus ansehnlichem und „hochwertigem Edelstahl“. Manche mögen schon davon leuchtende Augen bekommen.

In Zeiten wie diesen ist der Brotbackautomat, der auch Kuchen kann, mit einem „hinterleuchtenden LCD-Display“ versehen. König Kunde blickt also durch und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn im Deckel, der leicht ist und locker mit der Hand hochzuheben ist, aber auch runterfallengelassen werden kann, befindet sich ein ovales und also längs gestrecktes Bullauge. Rührend, daß man beim Backen des eigenen Brotes in den zwei Standard-Brotgrößen 700g und 900g zusehen darf.

Für die meisten werden die Standard-Programme wichtig sein. Laut Hersteller würden „13 Programme für vielseitigen Genuss“ sorgen und das sind diese:
– „6 Programme zum Backen unterschiedlicher Brotsorten
– 1 Spezialprogramm für glutenfreies Brot
– 2 Programme für Kuchen
– je 1 Programm zum Rühren bzw. Kneten von Teig
– 1 Programm zur Herstellung von Konfitüre
– 1 Programm frei programmierbar, für individuelle Rezepte“

Viel wichtiger für Fortgeschrittene ist jedoch, daß auch ein individuelles Rezept programmiert werden kann. Klasse! Und wenn man zwei, drei oder mehr hat, dann programmiert man immer das ein, welches man möchte. Außerdem ist da noch die separate Zaubertaste „für manuelles Backen“. Will man mehr?!

Wenn der Besserbäcker zum Ende der Vorstellung nicht rechtzeitig zurück am heimischen Herd sein sollte, „null Problemo“ (Alf): Der Brotbackautomat BA 550 von Rommelsbacher verfügt über eine „Warmhaltefunktion“ und die Dauer beträgt eine gute Stunde.

Auch beim Bräunungsgrad gilt, daß der Wunsch des Haus- und Hofbäckers der Maschine Befehl ist. Drei Bräunungsgrade (hell, mittel und dunkel) dürften reichen.

Der Vollständigkeit halber soll erwähnt werden, daß die Zwei-Liter-Brotbackform mit abnehmbaren Knethaken und hochwertiger 3-Lagen-Antihaftbeschichtung QuanTanium®“ herausnehmbar und vorsichtig abwaschbar ist sowie „Messbecher, Dosierlöffel, Haken zum Entfernen des Knethakens“ inklusive sind. Sehr gut!

Übrigens hat sich auch die Backzeit von vier Stunden 1987 verkürzt. Das alles und noch viel mehr ist beachtlich.

Mein Gesamturteil: Niedrigster Preis in der ersten Liga der Brotbackautomaten. Alle Achtung: Das ist großes Kino für die eigene kleine Küche.

Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Rommelsbacher Elektro-Hausgeräte GmbH unterstützt.

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