Dummdeutsch und „Soulfood“ satt in dem „Das Kochbuch“ genannten Werbenutten-Werk „Hello Fresh“

"Hello Fresh. Das Kochbuch". © Dorling Kindersley Verlag GmbH, München

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Über 50 Rezepte der als „Hello Fresh“ bekannten Marke – die Eigenschreibweise lautet „HelloFresh“ werden in dem gleichlautenden und mit „Das Kochbuch“ untertitelten Werk, das 240 Seiten umfaßt und mit 350 farbigen Fotos mehr Bilder enthält als Seiten, präsentiert. Das geschieht einerseits nicht nur auf eine sachliche Weise, sondern auch auf eine appetitlich sowie ansehnlichen, andererseits aber auch, als sei der letzte Leser der dämlichste Laie und die größte Lusche, die nach dem Motto „all you can fuck“ auch frißt.

Wer bei den Einleitungen zu den in Zutaten und Zubereitungen vorgestellten Speisen wie „Wir lieben Burger“ oder „Mit diesem Gericht werden frische Kräuter zum Star auf Deinem Teller“ nicht geil wird wie ein Gärtner, der solle ins Gras beißen. Schlimmer geht immer: „Bist Du ein Fan der traditionellen Wohlfühl-Küche? Dann kommst Du heute voll auf Deine Kosten!“ Nebenbei bemerkt: Das Werbenutten-Werk der Kunden (Wurden die nicht nur gefickt oder auch billig abgespeist?) kostet 22 Euro in Deutschland und 22,70 in Österreich. Dafür gibt’s neben Dummdeutsche „Soulfood“ satt.

Für Gastrosophen und solche, die das werden wollen, ist dieses Buch völlig Banane. Alle anderen sollten besser eine Hauswirtschaftsschule im Allgemeinen oder – besser noch – und Kochschule im Besonderen besuchen. Dort werden in der Regel gute Grundkenntnisse im Kochen vermittelt und nicht durchaus auf den ersten Blick solide Rezepte wahllos zusammengekleistert und augenscheinlich nett verpackt.

Bibliographische Angaben

Hello Fresh, Das Kochbuch, Einfach besser essen – jeden Tag, 240 Seiten, über 350 farbige Fotos, Format: 198 x 253 mm, fester Einband, Verlag: Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, in Penguin Random House, 1. Auflage, September 2021, ISBN 978-3-8310-4304-0, Preise: 22 EUR (Deutschland), 22,70 EUR (Österreich)

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