Das kommt mir spanisch vor: über 100 Rezepte aus dem roten Riesenreich für Grünschnäbel deutscher Zunge am heimischen Herd. Zum Kochbuch „Chinesisch für Einsteiger“ von Ross Dobson

"Chinesisch kochen für Einsteiger" von Ross Dobson. © Dorling Kindersley Verlag GmbH, München, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Penguin Random House

Berlin, Deutschland (GASTROSOFIE). Zu behaupten, Ross Dobson sei ein Han-Chinese, ist wohl ein bisschen weit hergeholt. Dobson darf sehr wohl als fleißig Sammler von Rezepten und als Kochbuchautor bezeichnet werden, der mittlerweile mehr als ein Dutzend Bücher schrieb, Kochbücher.

Nebenbei galt er als Küchenchef und war Inhaber eines Cafés mit Namen „Cafe at Lewers“ und der Tapas-Bar „The Union“ im Westen Sydneys. Da fiel der Apfel offensichtlich nicht weit vom Stamm, denn der Autor des Buches „Chinesisch kochen für Einsteiger“ aus dem Verlag Dorling-Kindersley (DK), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die zur Verlagsgruppe Penguin Random House gehört, wuchs in einem Vorort von Sydney auf. Trotz dieser scheinbaren Bodenständigkeit heißt es in einer DK-Presseinformation (ohne Datum), dass Dobson, „wenn er nicht gerade in seiner eigenen Küche Rezepte“ kreiere, „andere Leidenschaften“ verfolge – „wie Reisen und das Kochen asiatischer Gerichte.

Für Grünschnäbel bietet Ross Dobson nach dem Sammeln von Rezepten auf seinen Reisen, nun welche aus dem roten Riesenreich, die alle „chinesisch“ seien. Das kann man so machen, ist aber nicht koscher.

Auf dem hinteren Buchdeckel heißt es immerhin unter der Überschrift „Von Shanghai bis Szechuan“, dass in dessen Buch „mehr als 100 authentische Rezepte, die mit wenig Aufwand bei uns umsetzbar“ seien, von bekannten Klassikern, wie Dumplings und Pekingente, bis zur Neuentdeckung, wie Meeresfrüchtetopf mit Reisnudeln“, zu entdecken seien. Pekingente in Schanghai oder beim guten Mann von Sezuan? Wenn Ross Dobson das schreibt, dann wird das schon stimmen.

Auf dem Weg von Schanghai nach Sezuan kommt man eigentlich an Wuhan vorbei und könnte sich einen Virus holen oder einen Hund, einen Flughund, aber nicht nach Peking für eine Ente. Bestimmt stecken mehr Kenntnisse von Ross Dobson in den Rezepten mit Zutaten und Zubereitungen als in seinen sonstigen Texten. Und das hoffen wir auch.

Bibliographische Angaben

Ross Dobson, Chinesisch kochen für Einsteiger, Einfach, zugänglich, authentisch, 224 Seiten, mit 120 farbigen Fotos und Illustrationen, fester Einband, Format: 193 x 278 mm, Verlag: Dorling Kindersley, München, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Penguin Random House, Juli 2020, ISBN 978-3-8310-3986-9, Preis: 19,95 EUR (Deutschland)

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