Herrmann für fleischfreie Tage oder fünf Tage Kräuterseitling sind genug – eine Hand voll fleischloser Produkte von Neuburger in Ulrichsberg

Die Hermann-Produktlinie. © Neuburger Fleischlos GmbH

Ulrichsberg, Österreich; Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Seit Jahrzehnten jagt ein Fleischskandal in deutschen Landen den anderen. Dabei wird unter Fleischskandal nur der widerrechtlich in Umlauf gebrachtem, für den menschlichen Verzehr ungeeignetem Fleisch, auch Gammelfleisch oder Ekelfleisch genannt, bezeichnet. Die Verantwortlichen werden so gut wie nie vom Hof gejagt. Im Gegenteil: Sie halten sich.

Zum Gammelfleisch kommt noch die in den seltensten Fällen artgerecht Tierhaltung, von unhaltbaren Zuständen in Schlachthöfen ganz zu schweigen. Das alles ist das Gegenteil des Wahren, Schönen und Guten.

Besseresser und Gutmenschen, die es sich leisten können, kaufen Fleisch- und Wurstwaren von Tieren bei Bauern, die nachhaltige Landwirtschaft betreiben und Vieh artgerecht halten. Möglichst vor Ort und also auf der Weide erschossene Tiere, die bei Schlachtern des Vertrauens verarbeitet werden, sind dann die Krönung. Einige und immer mehr greifen zum Fleischersatz. Damit sind Lebensmittel gemeint, die geschmacklich, haptisch und möglichst auch vom Proteingehalt beziehungsweise Eiweißgehalt her Fleisch äußerlich ähneln, aber nicht ein Gramm Fleisch enthalten.

Hermann Neuburger. © Neuburger Fleischlos GmbH

Hermann Neuburger sagt: „Zweimal pro Woche Fleisch ist genug“ und bietet für die restlichen Tage die vegetarische Produktlinie Hermann an. So und nicht anders wird der Unternehmer und Fleischer aus Österreich in einer Pressemitteilung der M-Manufaktur vom 23.7.2020 zitiert in der es über ihn und seinen Sohn Thomas heißt, dass beide „im Herbst 2016 die Produktlinie Hermann gelauncht“ hätten und diese Marke „2018 … auch nach Deutschland gekommen“ sei.

Pilzzucht am Betriebsgelände. © Neuburger Fleischlos GmbH

Weiter im Pressetext: „Erstmals in Europa bildet ein Pilz, der Kräuterseitling, die Grundlage für eine Fleischalternative und stellt damit eine Innovation in der Lebensmittelherstellung dar. Die erste Premium-Alternative zu Fleisch schmeckt nicht nur gut, sondern kann auch mit gutem Gewissen genossen werden. Denn anders als in vergleichbaren Produkten stecken in Hermann nur beste biologische Zutaten, ganz ohne Zusatzstoffe. 2019 wurde die Produktlinie Hermann außerdem mit einem europaweiten Patent gesichert, welches die Erfindung zur Herstellung von Fleischersatz- oder Fleischimitatprodukten basierend auf Speisepilzen und deren Fruchtkörper umfasst. Seit April 2020 sind alle Produkte in recyclingfähigen Verpackungen erhältlich.“

Kräuterseitlinge gelten als frei von Fett und Cholesterin, würden jedoch viel Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe enthalten. Diesen Austern- und Kräuterseitlingen, die auf einer vielen Substratensiedeln können, sagt man im Allgemeinen eine entzündungshemmende Wirkung nach und auch, dass sie das Immunsystem stärken würden. In Asien sind sie am heimischen Herd abseits der Schnelless-Einrichtungen noch gang und gäbe.

In Zeiten wie diesen wird gerne auch darauf hingewiesen, dass „ein Kilogramm Kräuterseitling … nur ein Kilogramm CO2“ ausstoße, während „die Produktion von einem Kilogramm Fleisch … mit rund 13 Kilogramm CO2 zu Buche“ schlage. Wir vom Magazin GASTROSOFIE haben nicht nachgemessen, wir zitieren „nur“. Und weil wir bemustert wurden, werden wir demnächst auch eine Hand voll fleischloser Produkte der Marke Hermann von Neuburger in Ulrichsberg kosten und berichten.

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