Washington, VSA (Gastrosofie). Andere Staaten, andere Sitten. In den mit Kriegen Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) wird am 26. November der National Cake Day abgefeiert. Abgefeiert? Gefeiert wird nicht, sondern geworben, damit verkauft werden kann.
Dass die Reklame in den VSA toaler ist als in deutschen Staaten, das muss man immer wieder sagen und schreiben, denn dahin wird der Hase hoppeln.
Dass auch diese Tage des Kuchens sowohl der Produktion als auch der Konsumtion von Kuchen im Besonderen und Süßem im Allgemeinen dient – und also der Zuckerindustrie, das ist klar.
Die Zuckerindustrie mit allem, was daran hängt, ist in ihrem Feld sogar so „totalitär“, dass sie nicht nur einen Tag für Kuchen hat, sondern für jeden Kuchen einen. Zwischen dem Kuchen-verstecken-Tag (Hide a Cake Day) am 26. Januar und dem Früchtekuchentag (National Fruitcake Day) am 27. Dezember jede Menge Konsumrausch- und Fresssuchttage stecken. Der Tag des Windbeutels und der Muffins (ein Kleingebäck), sogar Tage für Schwarzwälder Kirschtorte (National Black Forest Cake Day) und Berliner (National Cream-Filled Donut Day in den USA), die in Berlin Pfannkuchen genannt werden, weil wir uns nicht selber essen, existiert in den Kalender der Zucker- und Kuchen-Konzerne wie auch eine Cannoli-Tag.
Vielleicht ist der Tag des Tortenwurfs (National Pie in the Face Day) noch der beste? Der findet morgen statt. Heute also schnell noch Kuchen kaufen und gleich eine Torte mit.
Dass Hofberichterstatter und Blödblogger sowie andere Beeinflusser als Aftergänger der Industrie, von Kapitalisten und letztendlich der Bourgeoisie Tage wie diese hochhalten, das ist kein Wunder, sondern liegt daran, dass sie unten sind und bezahlt werden, aber nur so, dass sie nicht hochkommen.
Nichts gegen Kuchen, Torten und Feingebäck, wenn Gäste zu Kaffee und Tee kommen oder wie Ernie einst sang:
„Hätt ich dich heut erwartet,
Hätt ich Kuchen da,
Kuchen da,
Kuchen da.
Hätt ich dich heut erwartet,
Hätt ich Kuchen da.
Na wie gehts, na wie stehts, na wie gehts…“