Dutzende „Rezepte aus dem Land der Goldenen Pagoden“ – „Burma, das Kochbuch“ von Naomi Duguid

"Burma. Das Kochbuch" von Naomi Duguid. © Christian Verlag

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wie koch Burma? Die Antwort ist einfach: Burma kocht über. Der Staat, der heute Pyidaunzu Thanmăda Myăma Nainngandaw (deutsch Republik der Union Myanmar oder kurz Nyanmar) heißt, ist ein Schmelztiegel, der umgangssprachlich nach wie vor Birma oder Burma genannt wird. Dass Burma ein Vielvölkerstaat ist, das spiegelt sich auch in der Kultur, die Dutzende Jahre unter einer Militärdiktatur gedieh, wider und – keine Frage – auch in der Küche.

Wer meint, die thailändische, die chinesische und die japanische Küche zu kennen und somit die Küche im fernen Osten Asien, der irrt. Die neuesten und weltweit beachteten Speise-Trends kommen aus Burma. Dann folgen Sie der angeblichen Asienexpertin Naomi Duguid auf ihrer kulinarischen Reise durch Burma. Zwar offenbart sie gleich zu Beginn, dass sie keine Ahnung hat, auf jeden Fall keine von Völkerkunde, wenn sie von dem Volk von Burma spricht, aber immerhin sammelte sie Eindrücke, die sie notierte, fotografierte fleißig und stellte 125 Rezepte aus dem Land der Goldenen Pagoden zusammen für ihr 384 Seiten starkes und reich bebildertes Burma-Kochbuch, natürlich Geschmäcker und Gerichte: vom Nationalgericht Mohinga über die traditionellen Shan-Nudeln bis hin zu süßen Köstlichkeiten aus exotischen Früchten, vorstellt, sondern auch Land und Leute.

Duguid ist also Tex- und Bildautorin, Weltreisende sowieso und laut Christian-Verlag zudem „eine hervorragende Köchin. Was liegt da näher, als die Welt in kulinarischer Mission zu bereisen – so lernt sie das beste aus allen Welten kennen. Ihre Artikel und Fotografien erscheinen in zahlreichen renommierten Magazinen. Jedes Jahr im Winter gibt sie Kochkurse in Chiang Mai, Thailand. Wenn sie nicht gerade auf Reisen ist, wohnt sie in Toronto, Kanada.“

In ihrem Burma-Buch stellt sie erst Land und Leute, dann Aromen und Speisen kurz vor, präsentiert eine Grundlage der burmesischen Küche, um bei den Rezepten mit mit Salaten und Suppen zu beginnen. Gemüsegerichte, Fisch und Meeresfrüchte, Geflügel, Rind- und Schweinefleisch, Würzmittel und Saucen, Reisgerichte und Nudeln folgen. Süssspeisen beenden den Rezept-Teil, dem sich die Abschnitte „Burma im Wandel der Zeit“ sowie „Reisen in Burma“ anschließen. Ein Glossar, ein kommentiertes Literaturverzeichnis, eine Danksagung und ein Register beenden das beachtliche Werk, in dem sich viel Wissen, gespeist aus Erfahrung, sammelt. Leider spiegelt sich keine polit-ökonomische oder kulturwissenschaftliche Erkenntnis in ihren Texten wider. Von Mohinga als einem Nationalgericht zu sprechen, das ist einfach peinlich.

Bibliographische Angaben

Naomi Duguid, Burma, Das Kochbuch, 125 Rezepte aus dem Land der Goldenen Pagoden, 384 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Übersetzung aus dem Englischen: Zora Lenz, Format: 19,3 x 26,1 cm, Hardcover, Verlag: Christian, München, 28.3.2019, ISBN: 978-3-95961-244-9, Preis: 39,99 EUR (D)

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