Colbertaldo di Vidor, Italien (Gastrosofie). Jahr für Jahr würden die Bundesbürger laut Deutschem Weininstitut weit über eine Millionen Euro für Schaumweine ausgeben. Champagner, Sekt und Prosecco seien nach wie vor beliebt, doch nach Auffassung von Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut würden mehr Wert auf Klasse statt Masse gelegt. Büscher meint „einen gewissen Trend zu höherwertigen Sekte“ zu erkennen.
Zu den Schauweinen gehört der Prosecco, der seit Jahren im Trend liegt. Seit 2009 hat sich die Produktion verdreifacht. Kein Wunder, dass das Winzerkonsortium im norditalienischen Treviso bereits 2015 eine Rekordproduktion verkündete. Sonne satt bei milden Temperaturen und häufige sowie üppige Sommerregen, mehr wollen die Winzer nicht.
Doch Prosecco ist nicht gleich Prosecco. Ganz und gar nicht, denn herausragender Prosecco, eingedeutscht mit weichem „s“, den die Italiener mit scharfem „s“ aussprechen“, kommt von ausgezeichneten Winzern aus dem Herkunftsgebiet Prosecco. In ihren Flaschen befindet sich der Saft der vor allem der kräftigen, hochwertige und zugleich rustikalen Glera-Traube, die bis Ende 2009 Prosecco genannt wurde. Sie muss beim Blend den größten Anteil am Prosecco ausmachen und auf beiden Seiten des Flusses Piave in Conegliano, Valdobbiadene und Asolo in der Provinz Treviso, die zur Region Venetien gehört, gedeiht sie prächtig. Doch haben diese köstlichen Kulturprodukte für Schaumweine (Spumante) und Perlweine (Frizzante) den hohen Status Denominazione di Origine Controllata e Garantita, abgekürzt DOCG. Dieses Kürzel steht für kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung.
Gut gedeihen auch in diesem Jahr zwischen Conegliano und Valdobbiadene die Reben und Trauben , die zum Weingut Scandolera gehören, dass derzeit etwa 17, 18 Hektar umfasst. Was von diesem kleinen und feinen Weingut, das 1985 gegründet wurde und von der Familie Bronca geführt wird, kommt, das ist durch und durch DOCG und mehr geht nicht. Das Weingut zeichnet sich durch steile Hügel und Hänge aus, die zur Sonne liegen, und in denen große Reben wachsen. Die Böden beinhalten Mergel, Sandstein und Konglomerat. Auf diesen Böden unter der sengenden Sonne des Südens gedeihen die Prosecco- Glera-Reben, die sich zum Herbst hin in ein intensives Gelb färben.
Die Scandolera-Weine sind von bester Qualität, die während der gesamten Reifung sorgfältig kontrolliert wird. Geerntet wird ab Ende September und zwar wie eh und je per Hand.
Nach der Ernte werden die Trauben schonend gepresst. Wer wissen will, wo der Barthel den Most holt, der scheint hier richtig. Nach einer temperaturkontrollierten Gärung werden die edlen Tropen in Edelstahltanks gelagert. Irgendwann, wenn es soweit ist, dann kommt der Önologen und zaubert Cuvée.
Vigneti del Fait
Drei herausragende Prosecco sind zu empfehlen. Da wäre mit dem Vigneti del Fait ein Conegliano Valdobbiadene DOCG Prosecco Superiore. Er sticht strohgelb ins Auge und er perlt viel, fein und anhaltend. Dein Duft darf mit fein und fruchtig umschrieen werden. Zudem weist er einen blumigen Charakter auf. Seine Daten: 100 Prozent Glera, Alkoholgehalt: 11,5 %, Zuckergehalt: 15 Gramm pro Liter. Säuregehalt insgesamt: 5,6 Gramm pro Liter. Trockenextrakt: 17,5 Gramm pro Liter. Selbst bei einer empfohlenen Trinktemperatur von 8° Celsius schmeckt er mit seiner natürlichen Säure weich und ausgewogen. Mir schmeckte er zu Fisch und Meeresfrüchten vorzüglich. Man darf ihn auch – ja, warum auch nicht – für die Zubereitung richtig guter Risottso nutzen.
Anticato
Der Anticato ist ein Cuveè Brut. Er ist ebenfalls strohgelb mit einer lebhaften und anhaltenden Perlage. Fruchtig und frisch zieht sein Duft in die Nase und offenbart Nuancen von Apfel und Birne. Sein Geschmack am Gaumen ist ausgewogen und zufriedenstellend. Seine Daten: 100 Prozent Glera, Alkoholgehalt: 11%, Zuckergehalt: 11 Gramm pro Liter, Säuregehalt insgesamt: 6 Gramm pro Liter, Trockenextrakt: 16 Gramm pro Liter. Bitte bei 8 bis 9 ° Celsius servieren, gerne zum Essen. Der Anticato eignet sich auch für Cocktails.
Costa d’Oro
An letzter Stelle genannt, aber nicht am geringsten dem Werte der Costa d’Oro, ein Conegliano Valdobbiadene DOCG Prosecco Superiore, ein Sekt Brut. Er ist nicht nur strohgelb, sondern gönnt sich seinem Trinker einen günlichen Schimmer. Er überzeugt mit viel und feine Perlage, die lange anhält, sowie einem blumigen Duft sowie seltener Feinheit. Und er schmeckt angenehm säuerlich, absolut ausgeglichen. Seine Daten: Rebsorte: 100 Prozent Glera, Alkoholgehalt: 11,5 %, Zuckergehalt: 9 Gramm pro Liter, Säuregehalt insgesamt: 5,4 Gramm pro Liter, Trockenextrakt: 17 Gramm pro Liter. Auch der Costa d’Oro sollte bei 8 ° Celsius serviert und getrunken werden und zwar einfach mal so, zwischendurch, aber auch zu jedem Gang einer grandiosen Menüs.
Diese drei Prosecco sind Klasse und nicht Masse.
Societa‘ Agricola Scandolera snc di Bronca P. & B.
Adresse: Via Scandolera, 95, Colbertaldo, Treviso, Italia
Kontakt: Telefon: 0039 (0) 423985107, E-Mail: info@scandolera.it
Heimatseite im Weltnetz: http://scandolera.it
Anmerkung:
Die Recherche wurde unterstützt vom Projekt Eat Jesolo sowie von der Beratungsagentur Vison and Mission.