Leber und Leder, Tee à la menthe und ein Zitat aus dem Buch „Julie de Carneilhan“ von Colette

Pfefferminztee. Quelle: Pixabay, Foto: congerdesign

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Im literarischen Küchenkalender 2023, der von der verstorbenen Sybil Gräfin Schönfeldt mit Texten, Rezepten und Bildern der Edition Momente herausgegeben wurde, wird für diese Woche ein Zitat aus dem Roman „Die erste Madame d’Espivant“ zum Besten gegeben. Kenner und Kritiker wissen, daß der Originaltitel ‎“Julie de Carneilhan“ lautet und die Autorin Colette war.

Colette trug den Namen Sidonie-Gabrielle Claudine Colette und wurde am 28. Januar 1873 in Saint-Sauveur-en-Puisaye geboren. Nach einem Leben als Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Journalistin starb sie am 3. August 1954 in Paris. In der Tat sollte man ihre Werke lesen und Tee trinken, Tee à la menthe beispielsweise. Dazu heißt es im besagten Buch: „Sie stelle ein Teebrett mit zwei Tassen bereit, sie wickelte ein Büschel grüne Pfefferminze in feuchtes Leinen, um später damit dem Tee ein Aroma ‚à la marocaine‘ zu verleihen. ‚Tee à la marocaine‘ belastet das Herz nicht.Dann streckte sie sich in dem großen Rindsledersessel aus. Von Zeit zu Zeit drehte sie den Kopf nach ihrem Spiegelbild hin und beglückwünschte isch lächend, wie ordentlich sie frisiert war, wie gut das graue Kostüme saß und wie jung sie in der durch die Vorhänge gedämpften Beleuchtung aussah…“

Bücher befinden sich in der Redaktionsstube. Was fehlt? Der Rindsledersessel!

In der Reihe der Gastrosophen, die den Titel „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ trägt, hier und heute noch ein Hinweis. Damit Leber nicht zäh wie Leder wird, sollte sie erst vor dem Verzehr gesalzen werden und nicht vor dem Zubereiten. Dieser Tip auch ohne Trinkgeld noch als Zugabe: Leber sollte man auf keinen Fall in Milch legen, aber mehlieren. Wieso, weshalb, warum? Richtig, Milchsäure laugt Fleisch aus. Dadurch wird es trocken. Das Einlegen in Mehl verhindert ein Austrocknen der Leber beim Braten.

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im Magazin GASTROSOFIE.

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