Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Koch als Berufswunsch seit frühester Kindheit und auch diesen Wunsch in die Tat umsetzen? Für Wolfgang Kanow stand seit der 4. Schulklasse fest, dass er den Kochberuf erlernen möchte. Einer Lehre von 1977 bis 1979 im Restaurant „Zur Mühle“ in der Berliner Greifswalder Straße stand nichts mehr im Wege und somit begann eine exzellente Kochkarriere.
Ein 3-wöchiges Praktikum im DDR Vorzeige-Restaurant „Ganymed“ an der Spree mit Blick auf den „Tränenpalast“ sensibilisierte den jungen Mann für feinere Genüsse. Stationen seiner Karriere waren unter anderem das Palasthotel, das Grand-Hotel und das Sorat-Hotel am Spreebogen. Wolfgang Kanow war dort Souschef beim Sternekoch Rolf Schmidt und erkochte unter seiner Regie 1991 einen Michelin-Stern. Zudem beteiligte er sich erfolgreich an weiteren Wettbewerben.
Kanow legte seine Küchenmeisterprüfung mit umfassenden praktischen Kenntnissen im Jahr 1990 erfolgreich an der IHK Berlin ab. Aus dem guten Lehrling wurde ein guter Lehrer, ein Ausbilder von Fachkräften in der Küche. Insgesamt, so schätzt Wolfgang Kanow, habe er in seiner beruflichen Laufbahn über 170 Köche ausgebildet. Die Besten sind gerne noch eine Weile in seinem jeweiligen Ausbildungsbetrieb geblieben bevor sie auf „Wanderschaft“ gingen. Dabei unterstütze er Jungköche immer durch seine guten Branchenkontakte mit Rat und Tat und öffnet Türen.
Im Jahr 1997 übernahm er als Küchenchef die Küche im Ermeler Haus am Märkischen Ufer gegenüber der Fischerinsel, einem zu DDR-Zeiten bekannten Betrieb zur Bewirtung von Staatsgästen. Der Prunk dieses Hauses hatte Charme und inspirierte ihn zu weiteren kreativen Kompositionen bis er 2002 die Küchenleitung im Hotel Albrechtshof, nahe der Friedrichstraße, übernahm. Nun liegen 20 Jahre in dieser Tätigkeit hinter ihm und das Restaurant „Alvis“ ist durch Wolfgang Kanow eine bekannte Institution geworden. Ins Haus der Kirche kehren und nicht nur zum Übernachten viele bekannte Kirchenvertreter ein, um wie in den letzten 20 Jahren mit gutem Essen von Küchenchef Wolfgang Kanow versorgt zu werden. Das Catering in die Ministerien und Landesvertretungen ist auch diesem Erfolg zu verdanken.
Damals, als im Jahr 2002 die Küche vom noch heutigen Küchenchef übernommen wurde, standen die Herren am Herd für einen mehr oder weniger italienischen Stil. Dieser passte nach Kanows Auffassung nicht zum Restaurant im Hotel „Albrechtshof“. Nach nur drei Tagen brachte er seinen ganzen Erfahrungsschatz ein und hob das Küchenniveau, das bis heute seine Handschrift trägt, auf neue Höhen.
Trotz einer zeitintensiven aber auch angestrengten Arbeit in der Küche fand er die Zeit zum Schreiben von zwei Kochbüchern. Die Titel „Kochen im Albrechtshof“ und „Joyfoodwithfriends“ waren schnell vergriffen, denn viele wollten Einblicke in seine ideenreiche und fast zur Perfektion avancierte Kochkunst gewinnen.
Die Liste der Gäste, welche Wolfgang Kanow in seiner nunmehr 45-jährigen Laufbahn bekocht hat, liest sich wie ein „Who’s Who“. Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Minister, Queen Elisabeth, Japans Kaiser und Willy Brandt gaben sich bei Kanow die Klinke in die Hand.
Auf die Frage „Was macht Sie am meisten Stolz Herr Kanow?“, antwortete der Meisterkoch: „Fast alle von mir ausgebildeten Köche sind in der Welt herumgekommen und pflegen auch noch Kontakt mit mir.“
Wichtig sei ihm, Menschen für den Beruf zu motivieren und Freude am Kochen zu haben. Beim Kochen lerne man nie aus und wichtig sei laut Karow „eine ehrliche und echte betriebliche Teambildung“.
Das gilt auch für Kanows Küche.