Murnau, Deutschland (Gastrosofie). In deutschen Landen gibt es nicht nur Gastwirte, nein, auch Kunstwirte. Das sind – gelinde und genauer gesagt – Staffelseewirte und also Wirte am Staffelsee, die sich zu einem eingetragenen Verein zusammentaten, um unter anderem zu kunst-kulinarischen Reisen einzuladen.
Ein paar Tage im Jahr dürfen Besseresser aus dem Bildungbürgertum und solche, die das werden wollen, Gemeinschaft im Sinne der Ideale und Vorstellungen von Franz Marc erfahren sowie regionale Vielfalt und Wertigkeit von Kunst und Kulinarik im Blauen Land. Ortsansässige Künstler, ja, Staffelseekünstler möchte man meinen, stellen dann bei den Staffelseewirten aus.
Christoph Merten schrieb im „MaDeRe“ (7.10.2019) unter der Überschrift „Murnau im Mai, mit Staffelsee auf mancher Staffelei, mit der Münter, dem anderen Seidl, den ‚Malweibern‘ und Kunstwirten zwischen Markt und Moos“ dazu: „Die ‚Kunstwirte‘ sind allesamt ‚Staffelseewirte‘ die bei Produkten auf regional und saisonal achten und natürlich auf Qualität. Wirte sowie die Produzenten der Kunstwerke – wobei, auch Kulinarik ist ja Kunst – müssen zueinander passen. Bei Weib- und Wirtsleuten klappt’s. Marc Völker vom KuHaus, Mit-Initiator der Veranstaltungsreihe, führt auf ‚KunstKulinarische Reise‘. Zwei Routen, vier Küchen und heuer Künstlerinnen, und bei jedem Gastgeber fünf Gänge. Start ist im Galerie-Atelier. Unbedingt dabei sein sollte als Station das urige ‚Bischoff’s Ähndl‘ oberhalb vom Murnauer Moos und der ‚Griesbräu‘ als Inbegriff eines bajuwarischen Brauereigasthofs. Immerhin, auch Gabriele Münter genoss den malerischen Blick hinaus zum Markt.“
Alle Staffelseewirte sehen sich als „Botschafter der Lebensfreude im Blauen Land“. Zwar seien derzeit die „Lokale geschlossen“, aber „fast alle von uns bieten Speisen zur Abholung an“.
Mehr Informationen auf der Heimatseite der Staffelseewirte im Weltnetz.