Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Seit 2007 werden die „Mixology Bar Awards“ vergeben, die als Auszeichnung der deutschsprachigen Bar-Branche und Alkohol-Industrie eine gewissen Bedeutung erlangt haben. Mit den Preisen sollen laut „Mixology“, gemäß Untertitel sei das ein „Magazin für Barkultur“, das in der Mixology Verlags GmbH mit Sitz in Plattenburg herausgegeben wird, „herausragende Leistungen in verschiedenen Kategorien rund um die Bar in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet und gewürdigt“ werden.
Über die Jury erfährt der Neugierige wenig, immerhin dass sie „neunköpfig“ sei und „unter dem Vorsitz des Wieners und Halbestadt-Bar-Betreibers Erich Wassicek“ stünde, zudem „unabhängige“ sei und aus „erfahrenen und herausragenden Persönlichkeiten der deutschsprachigen Barszene sowie umtriebige Leute aus der Bar- und Spirituosenindustrie“ bestehen würde, die Leistungen der letzten zwölf Monate „begutachten und bewerten“ würden.
Was soll man davon halten? Richtig, nichts.
Wenn die „Barszene“ sowie „Bar- und Spirituosenindustrie“ sich selbst Preise gibt, dann hat das nicht nur ein Geschmäckle, sondern stinkt zum Himmel.
Was bleibt, das ist die Frage: Wie ist es, wenn du dir selbst einen bläst?
In einer Welt der Ware und des Spektakels ist der Preis nichts weiter als ein mieser Beitrag, den Gastrosofen unter dem Begriff Totale Reklame abhandeln. Wie schrieben schon Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: „In der Reklame verbirgt sich die Herrschaft des Systems.“ (vgl. Dialektik der Aufklärung)
Das reicht fürs Erste und ansonsten der Hinweis: Wir Gastrosofen spielen das „Spieglein, Spieglein an der Wand“-Spiel nicht mit.