Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Kellermeister Jean-Christophe Gremillet lobt seinen Brut – Blanc de Noirs Brut. Er würde den „schönsten Ausdruck unseres Terroirs mit dem Know-how des Hauses“ Gremillet kombinieren.
Die Reben für diesen sehr trockenen Champagner erstrecken sich über 42 Hektar an der Côte des Bar im Süden der Champagne. Die Kalksteinböden, durchsetzt mit tonigen Mergeln, werden vor allem mit Pinot Noir (85%) bepflanzt. Kenner wissen, dass kalkhaltige Böden die natürliche Säure des Bodens bestens neutralisieren. Das außergewöhnliches Terroir, in dem die sonnigen Hänge die Kraft und Fruchtigkeit der Rebsorte offenbaren, ist für eine der edelsten Rotweinsorten, und das ist der Pinot Noir oder auch Spätburgunder genannt, bestens geeignet. Allerdings kommt auch Chardonnay für seiner Finesse und Frische auf diesen Böden zum Zuge. Käme er auch reinsortig in die Flasche, würde darauf „Blanc de Blancs“ stehen, was so viel wie der „Weiße von den Weißen“ heißt.
Monsieur Gremillet weist darauf hin, dass jedes Jahr rund 80 Winzer ihre Traubenproduktion, vor allem Chardonnay aus Montgueux, Cramant und Béthon, den Gremillet anvertrauen würden.
Nun, mit 100 Prozent Spätburgunder in der Flasche überzeugt der Champagner im Glas durch seine hellgelb-goldige Farbe mit leicht ockerfarbenen Reflexen. Der Blanc de Noirs leuchtet leuchtend hell und klar wie Sterne einer wolkenlosen Weihnachtsnacht.
So, wie eine Sternschnuppe fällt, steigen seine Explosionen von Früchten und Sonnenschein in die Nase. Der Pinot Noir bietet eine beachtliche Bandbreite an Aromen. Herausheben darf ich die Quitte. Kosten Sie einmal die bei den Apfelquitten die Sorten Konstantinopeler und Wudoni und bei der Birnenquitte die Sorte Bereczki. Famose Früchtchen sie diese gelben Dinger mit wolliger Haut. Zu ihnen gesellt sich im Glas ein fast pfeffrige Note, wollen meinen: würzigen Noten. Und schmecken!
Wahrlich, diese Flasche Gremillet ist für einen Gourmand. Rund und reich, üppig und vollmundig am Gaumen. Gelungen!
Mit der Kraft und dem Charakter eines Blanc de Noirs von Champagne Gremillet kann Väterchen Frost kommen, der für Russen die Geschenke am 6. Januar und also an Sochelnik bringt. Der 6. Januar ist der das Fest der „Erscheinung des Herrn“ nach julianischem Kalender. Und sobald nach Mitternacht der 7. Januar beginnt, beenden gläubigen Russen eine 40 Tage währende Fastenzeit. Das Fastenende und Weihnachtsfest wird am 7. Januar mit einem Festmahl gefeiert.
Die anderen Russen feiern vom 30. Dezember bis zum 8. Januar ganze zehn Tage lang. Hurra! Sie sollten einmal diesen reinsortigen Champagner von Champagne Gremillet kosten!
Anmerkungen:
Siehe auch die Artikel Ein Klassiker für die Neujahrsnacht: Champagne Gremillet Brut Sélection und Ein Champagner Gremillet Brut Cuvée Évidence am Morgen… von Rainer Wein.