Berlin, Deutschland (Gastrosofie). In „Frankfurter Allgemeine“ informiert Hans-Christian Rössle unter der Überschrift „Nach Pizza und vor Gyros: Couscous wird Weltkulturerbe“ darüber, dass „Algerien, Marokko, Mauretanien und Tunesien … sich gemeinsam dafür eingesetzt“ hätten, „dass Couscous zum Weltkulturerbe erklärt“ werde und dass das „ein kulinarisch-diplomatischer Erfolg“ sei. Aha.
Irgendwann wird auch noch der letzte Baum, der letzte Fluß und der letzte Fisch zum Weltkulturerbe. Richtig, das alles ist Teil der totalen Reklame unter dem ekligen Antlitz des Gutmenschentums, das auch aus Speis und Trank eine Ware und ein Spektakel zu machen versteht, aber nicht aus Scheiße Gold.
Politniks aus den genannten wie gescheiterten Staaten trafen sich und erklärten sich zum Expertenrat, um bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur das Lebensmittel als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Nun ist diese wie so viele andere Veranstaltung überflüssig wie ein Kropf, doch was sich die Schmarotzer in dem Laden in den Kopf setzen lassen, dass lässt sie nicht mehr los. Mit einem Satthals ist das nicht anders.
Leider war auch dieser Mumpitz von Erfolg gekrönt. Nun also noch ein Gericht, dass sich neben Traditionen und Tänzen ins Regal der totalen Reklame stellen lässt. Nächstes Jahr aus Spaß die Kichererbse oder vielleicht doch etwas mit Reis? Sauerkraut wäre auch super oder Suppe. Egal! Im Grunde genommen ist der Käse mit Couscous & Co. Wurst.