Kinsale, Irland (Gastrosofie). Kinsale, gelegen an der Küste der keltischen See im irischen County Cork, ist berühmt und berüchtigt. Vor allem wegen einer Frau. Ihr Name: Anne Bonny. Die war, wie es sich für eine Irin des 17. Jahrhunderts gehört, eine Rebellin und (sic!) eine Piratin. Das wurde die Frau allerdings – so ehrlich soll man sein – erst in Übersee, genauer: in Amerika. Vorher hört die Bonny auf den Namen Brennen.
Sie soll die Tochter der Dienstmagd Mary oder Peg Brennan und ihrem Arbeitgeber William Cormac, einem verheirateten Mann gewesen sein. Daher kam Anne unehelich zur Welt, was dem Baby bestimmt egal war. Doch dann wurde es wunderlich. Ihr Vater versuchte dies nämlich zu vertuschen, indem er Anne als Jungen kleidete und als entfernten Verwandten ausgab. Laut Legende soll die Klamotte aufgeflogen sein, weswegen Anne in die weite Welt hinaus befördert wurde. Später gelangte sich von South Carolina über den Hafen Charlestown, wo aus Brennan Bonny wurde, New Providence, der damaligen Hauptstadt der Piraten, heute Nassau, auf den Bahamas. Fortan machte sie die Karibik „unsicher“ und zwar raubend, plündern und mordend.
Dennoch ist sie die bedeutendste Tochter der Stadt, glaubt man heute Wikipedia. Das bedeutendste Restaurant hingegen hört auf den Namen Finns´ Table. Dort sorgen sich Julie und John Finn seit Eröffnung des Restaurants 2013 um ihre Gäste, vor allem und deren leibliches Wohl und das nicht nur während des Food Festivals oder der Restaurant Week.
Nein, nicht Julie, John ist der Chef in der Küche. Die bietet eine um das Französische verfeinerte irische Küche, bei der klassische Geschmacks- und Duftkombinationen eine ansprechende Note bekommen. Auf jeden Fall zeigt sich John Finn experimentierfreudig und einfallsreich, zudem bodenständig. Alle Gerichte würden mit täglich frischen Zutaten aus der Region zubereitet. Das gesamte Rindfleisch, Lamm und Schweinefleisch wird von Johns Eltern geliefert, die die Besitzer von Finn’s Butchers in Mitchelstown (Est 1830) sind. Dass das Fleisch das Beste ist, was John und Julie Finn kriegen können, das wagt wohl niemand zu bezweifeln.
Und der Fisch? Der schwimmt vor der Haustür und kommt frisch auf den Tisch. Die Hummer und Krabben werden vor dem Old Head of Kinsale von Yammon O’Neill gefangen. Auf Wunsch sicherlich auch handsigniert.
Die Gerichte mit Fisch und Fleisch hören auf die Namen Roast Rack of Irish Spring Lamb, Baked Local Lobster, West Cork Surf ’n Turf, Pan Fried West Cork Scallops und so weiter. Mit anderen Worten: echt irisch.
Finns´ Table
6 Main St, Sleveen, Kinsale, Co. IE, Irland
Kontakt: Telefon: +353 21 470 9636, E-Mail: info@finnstable.com
Web: finnstable.com
Öffnungszeiten: Dinner täglich ab 18 Uhr und bis der letzte Gast satt ist