Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Die Renaissance und Reinterpretation der klassischen French Cuisine auf einer Karte, in einem Restaurant, von einem Chef de Cuisine? Das funktioniert und zwar vorzüglich!
Seit 2011 unter der Leitung des Chef de Cuisine Felix Mielke erlebt die Cuisine française, die Nationalküche Frankreichs in Berlin eine Renaissance und eine Reinterpretation. Dass sich der gebürtige Berliner das zutraut, das ist beachtlich. Doch gelernt ist gelernt. Mielke stand nicht nur am heimischen Herd, sondern an denen des Ritz Carlton und Le Provençal.
Während die Vorspeisen, darunter Jakobsmuscheln, Gänseleber, geräucherter Wels, Wildschwein und Rinderrippchen, wie die Suppen, derzeit eine herzhafte Hummerbisque mit Paprikakaramell, Hummer, Lardo (also besonders gereifter, fetter Speck) und Mandel sowie eine exquisite Petersilie-Zitrone-Velouté mit Zitronenhuhn, für Kenner der
Cuisine française boden- und französischstämmig ausfallen, macht Mielke bei den Hauptgerichten zwei Linien auf.
Keine Frage: Mielke zeigt in der Küche klare Kante. Und die Kellner eine klare Karte, die des Feinschmecker-Restaurants Le Faubourg spiegelt sie wider: Schwarz auf Weiß werden die Hauptgänge der Abendkarte in Tradition und Nouveau geteilt. Mielke verspricht: „Wir bereiten die traditionellen Gerichte auf überlieferte Weise, ganz herkömmlich mit klassischen Zutaten zu.“ Keine Experimente!
Sie werden auf weißen Tellern gereicht. Beim Rind ist das die Brust, zu der eine Karotte Farbe tupft, Porto Bello, Rotwein, Speck. Der Schweinebraten mit Pflaume, Topinambur, Marone und Kohl ist köstlich. Auch der Wolfsbarsch mit Gerstenrisotto, Zwiebel, Kräuter, Karotte kann sich sehen lassen, bevor er unter und hinter dem Gaumen untertaucht.
Skrei, also Winterkabeljau, der besonder mageres, aromatisches und festes weißes Fleisch bietet, kommt derzeit auch aus der Küche. Er wird mit Pilz, Kohl, Brot und Sauerrahm serviert. Super!
Vegetarier wählen Gerstenrisotto. Und Entdecker wählen Nouveau. Moderne Ansätze, neueste Erkenntnisse aus der Kochlehre kommen in dieser Küche zur Geltung. Mielke sagt „spannende Kombinationen“, „experimentelle Küche“ und „moderne Interpretationen“ zu.
Wir sind gespannt. Bekamen George Clooney, Catherine Deneuve und Gérard Depardieu nicht weiße Teller? Wenn ja, dann bekamen sie die Linie Nouveau. Vom Rind wird derzeit Rücken und Herz geboten mit Sellerie, dazu Bohne und Rauch. Das Schwein ist mit Backe und Kinn dabei, dazu Steckrübe, Mandarine, Brokkoli und schwarzer Knoblauch. Klasse. Der Wolfsbarsch wird mit Kürbis, Curry, Zitronengras, einer Dattel und Pak Choi konfrontiert. Das ist nicht klassisch, aber köstlich. Und der Skrei? Pastinake und Erdmandel, Zitrus und Buchweizen gesellen sich zum feinen Filet aus Norwegen. Das vegetarische Gericht hört auf den Namen Porto Bello und ist ein aparter Mix aus Pilz und Kohl, Brot und Sauerrahm.
Und jetzt halten Sie sich fest: Ein 3-Gänge-Menue am Abend bis in die Nacht kostet derzeit 49 Euro, ein 5-Gänge-Menue 69 Euro. Wenn diese Preise für das Gute nicht günstig sind beim angenehmen und saloppen Service in einem schnörkellosen Ambiente, was dann?
Chef de Cuisine Felix Mielke zeigt sich sowohl solide als auch innovativ und bietet im Restaurant Le Faubourg in Berlin eine Renaissance und Reinterpretation der Cuisine française, er lässt also klassische und moderne französische Küche mit bestem Fleisch und Fisch aus der Region sowie ausgesuchte französische und deutsche Weine servieren.
Le Faubourg
Augsburger Str. 41, 10789 Berlin
Kontakt: Telefon: 0049 (0)30 80009997700, E-Mail:
Web: lefaubourg.berlin
Öffnungszeiten: Von Montag bis Samstag in der Zeit von 12 Uhr bis 23 Uhr, sonntags von 18 bis 23 Uhr.