Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Daß „der Name Gant … für den Gantkofel, den Berg, der Andrian ein sehr spezielles Klima beschert“ stehe, das steht in einer Pressemitteilung der Kellerei Andrian, die an der Etsch liegt. Dazu heißt es weiter, daß „durch die weite Talöffnung in Richtung Südosten … die Andrianer Weinlagen von einem frühen Sonnenaufgang am Morgen“ profitieren würden. Ob das auch dem frühen Vogel zugute kommt?
Immerhin, das sei dem Wurm gesagt, „entschwindet die Sonne hinter dem Gantkofel, der an warmen Tagen zum idealen Schattenspender wird“, schon am Spätnachmittag. Doch wenn sich der Wurm dan aus dem mittelschweren sandigen Lehmboden, der auch vom Kalkstein geprägt ist, wagt, dann könnten ihn die „Fallwinde vom Gantkofel“ und nicht nur „die Nächte während der Reifezeit zusätzlich“ kühlen. Dann schon lieber ein warmer Magen im Bauch eines Vogels, oder?
In einen solchen sollte auch ein Gant der Rebsorte Merlot, die auf 250 bis 300 Metern Meereshöhe gedeiht, verschwinden.
Der limitierte Gant Merlot Riserva, der eine Maischegärung im Edelstahlbehälter mit biologischen Säureabbau und Reifung im Barriqufaß hinter sich hat, besticht durch ein kräftiges Rubin- bis Granatrot. Dieser an reife Früchte wie Zwetschgen. Brom- und Johannisbeeren erinnerne Merlot mit 14,5 Volumenprozent Alkohol schmecktdank seines komplexen Körpers kräftig und dicht. Dennoch dominieren die Taninen ihn, der bestimmt an die ein Dutzend Jahre lagern und reifen möge, nicht.
Für eine Flasche Gant Merlot Riserva müssen an der Etsch rund 38 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Der Sauvignon Blanc Floreado (2022) von der Kellerei Andrian und
- Die Kellerei Andrian an der Etsch – Geschichte, Grund und Boden von Rainer Wein
im Magazin GASTROSOFIE.
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