Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Am Donnerstag, den 20. April 2023, stellten sich deutsche Winzer aus dem Weinviertel in der Republik Österreich in einer ehemaligen Malzfabrik in der Bessemerstraße der Migranten-Metropole Berlin mit ihrem neuen Jahrgang vor. Über 200 Weine sollen von 14 Uhr bis 20 Uhr ausgeschenkt worden sein. Gut möglich, aber probieren konnten wir nur ein, zwei Dutzend.
Daß „das größte Weinbaugebiet Österreichs … natürlich neben der Kultrebsorte Grüner Veltliner die ganze Rebsortenvielfalt im Gepäck“ habe, das wurde in einer Pressemitteilung von Lohnarbeitern der Culinarium Bavaricum GmbH vom 19.4.2023 mitgeteilt und auch, daß das „Fachpublikum beziehungsweise Medienvertreter … sehr herzlich zum exklusiven Presse-Tasting um 15 Uhr eingeladen“ sein. Weinviertel DAC Reserven und Weinviertel DAC Große Reserven aus den Jahren 2020 und 2021 durften wir auch am Abend verkosten.
Bis in die Abendstunden konnten Gäste bei geführten Weinschlendereien durch die große und hohe Halle mit Kopfhörer einem Sommelier auch gehörtechnisch folgen. Der nahm sein Gefolge zum Trinken nach Thema mit auf die geführte Tour, dabei aber nicht an die Hand. Haudegen wie wir schafften die rund drei Dutzend Stände der Weinviertler Winzer in Berlin auch ohne Weinführer. Wer wollte, der konnte auch ein dummdeutsch „Street Wine Plan“ genannten Plan mit fünf Routen folgen, die gewitzigt „Freunde fürs Leben“, „BBQ sucht Begleiter“, „Fein gemacht“, „Ab in den Picknickkorb“ und „Fünf fürs Vier-Gang-Menue“ genannt wurden. Wer wollte, der konnte sich bei diesen Kurzstrecken von Ferdinand von Boeselager und Paul Knittel führen lassen und in relativ kurzer Zeit viel Wissenswertes hören sowie Gutes sehen, riechen und schmecken.
Der Eintritt kostete für über 200 Weine von 38 Weingütern 15 Euro im Weltnetz beziehungsweise 19 Euro an der Tageskasse. Profis und Presse sowie für die Migranten-Metropole Berlin relative wenig Gesindel, das sich vermutlich als eines von beidem ausgab, wurde wohl freier Eintritt gewährt. Ein Weinglas erhielten alle Besucher gegen einen Pfand von 15 Euro. Alles in allem wurde Gutes in einer nicht gerade schönen Umgebung, die als alter Backsteinbau gilt – keine Frage -, aber eben nicht als ehrwürdig – geboten. Von „einer grünen und pulsierenden Insel mitten im Berliner Gewerbegebiet“ schmieren und schwätzen wirklich nur Werbenutten und Trendhuren, Verdummte und Böse, aber nicht Kenner und Kritiker.
Immerhin war für mein Dafürhalten diese durchaus für Gäste gelungene Veranstaltung in den Abendstunden gut besucht.