Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Immer mehr Anglizismen werden an den heimischen Herd getragen, um den Köche mit deutscher Zunge stehen. Dazu gehören Begriffe wie „Meal Prep“. Das meint wie „Batch Cooking“ nichts anderes als das gute und seit Jahrhunderten auch in deutschen Landen bekannte Vorkochen.
Dass das aus der Mode geraten ist und „Meal Prep“ Mode werden soll, das wundert wenig, denn mit allem ist eine schnelle Mark zu machen. Doch weg von der Kritik der politischen Ökonomie zum Kochbuch von Keda Black. Im Vorwort hält die Autorin fest, dass unter unter dem Begriff, der über ihrem Buch als Titel prangt, „konkret …, dass man sich sonntags etwas zwei Stunden lang in die Küche stellt, nachdem man beispielsweise samstags auf dem Markt eingekauft hat“. Aha.
Mit anderen Worten: Was am Sonntag „etwas zwei Stunden“ vorbereitet wird, dass muss „unter der Woche dann nur etwas zehn Minuten“ aufgewärmt werden. Black ist so beauty, sie sagt für 13 Wochen an, was Sache ist und zwar nennt erstens die Einkäufe, wir erinnern uns: am Samstag, dann das Vorkochen, richtig: am Sonntag, und dann das Aufwärmen von Montag bis Freitag. Black bietet Informationen über Zutaten und Zubereiten und nennt preußisch-pedantisch die Zeiten, die dafür an den Wochentagen benötigt werden.
Das mag vielen recht sein, ist aber so billig wie die Bilder von Shutterstock, die aufgewärmt wurden. Nichts gegen das edle Einmachglas, doch ob absoluten Anfängern, Unorganisierten und Zeitzombies mit diesem Kochbuch wirklich geholfen werden kann, das darf bezweifelt werden. Der Wurm sitzt wohl tiefer, aber nicht in diesem Buch von Black.
Bibliographische Angaben
Keda Black, Sunday Meal Prep, Sonntags 1 bis 2 Stunden vorkochen – und das Abendessen steht von Montag bis Freitag blitzschnell auf dem Tisch,
192 Seiten, Übersetzung: Christa Trautner-Suder, Gewicht: 726 g, fester Einband, Verlag, Riva, München, 2. Auflage 2019, ISBN: 978-3-7423-0831-3, Preis: 19,99 EUR (D), ISBN E-Buch (PDF): 978-3-7453-0465-7, ISBN E-Buch (EPUB, Mobi): 978-3-8453-0466-4