Berlin, Deutschland (Gastrosofie). „Losgelös(s)t“ ist wohl eine Winzervereinigung, die aus Erich Berger, Philipp Bründlmayer, Ludwig Buchecker, Martin Eder, Manfred Felsner, Johannes Kitzler, Josef Mantler, Gottfried Mittelbach, Martin Moser, Markus Oßberger, Christian Rohrhofer, Franz Schachinger, Artur Toifl, Erwin Winkler und Alois Zimmermann zu bestehen scheint. Das sind auf den ersten Blick weiße Männer. Auf der Heimatseite http://www.losgeloesst.at im Weltnetz schauen allerdings selbst die älteren Männer so aus, als seien sie jung geblieben.
Ist es nicht so, daß Wein nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch jung hält? Wie dem auch sei, die Männer, die auf Löss, auch Löß geschrieben, bauen, also auf Boden und Gestein gleichermaßen, der „kalkig und silikathaltig sowie überaus mineralstoffreich“ sei, wie sie behaupten, wissen, daß „vor allem Kalzium und Magnesium … den wertvollen Löss“ bereichern und auch, daß sich „von Krems Richtung Osten … eine der mächtigsten Lössformationen Europas“ erstreckt.
Kenner wissen, daß Löß hellgelblich und grau ausschaut und vor allem aus Schluff besteht.
Daher weht der Wind und spricht der Winzer von losgelös(s)ten Weinen. Mitten im Kremstal liegen „die Weinbaugemeinden Rohrendorf und Gedersdorf“, von denen die genannten Winzer mitzuteilen wissen, daß „kaum ein anderes Gebiet … dem mystischen Begriff Terroir mehr als diese beiden Weinbauorte“ entspreche. Weiter im Löss-Text: „Die ausgewogenen Nährstoffe des Bodens, der Reichtum an Mineralien und das fast pannonische Klima prägen diese in ihrer Stilistik unverwechselbaren Weine. Das geschmackliche Spektrum reicht von feingliedrig, zartblumig, elegant bis zu vollmundig, opulent. Besonders die Grünen Veltliner und die Rieslinge zählen zur Weltspitze!“
Wer das liest, der will sich wohl den Löss reinziehen und zwar „völlig losgelös(s)t“?!
Der eine oder andere Gastrosoph jedenfalls würde wie Major Tom auf den Start warten, aber nicht schwerelos im Kremstal aufschlagen, um zu recherchieren, mit den losgelös(s)ten Winzern zu reden und zu trinken.
Die wollen demnachsten wieder auf Tour gehen. In Rohrendorf und Gedersdorf soll es am 29. Juli 2023 ab 15 Uhr „das umfangreiche Sortiment – sowohl frische Sommerweine vom 2022er-Jahrgang als auch reifere Tropfen – zu verkosten“ geben. „Freuen kann man sich weiters auf feine Heurigenschmankerln und eine entspannte Atmosphäre inmitten der Weinberge.“ Lös(s)t man sich das zweimal sagen?!
Anmerkung:
Mehr über Winzer und Weine in der Rubrik Weingüter
im Magazin GASTROSOFIE.
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