Chris van Tulleken über den üblichen Lug und Trug von üblen Werbenutten und Trendhuren der Lebensmittelindustrie

Allerlei Ekelkäse zum Kaufen im Discounter. Rechts unten: Gauda. Quelle: Pixabay, Foto: Daniel Albany

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Ab und an steht in den Lücken- und Lügenmedien auch etwas Erhellendes. Unter der verkorsten Überschrift „Fastfood – Arzt: „Lebensmittelkonzerne machen uns gezielt abhängig von ungesundem Müll“ wird in „Der Standard“ (25.6.2023) ein Interview wiedergegeben, das Magdalena Pötsch mit Chris van Tulleken führte. Der Arzt ist einer, der über „ultraverarbeitete Lebensmittel“ ein Buch schrieb, also über Produkte, „die mit zahlreichen Stabilisatoren, Süßstoffen und Aromen versetzt und uns als Nahrung verkauft werden“ würden, wie Pötsch schreibt. „Ihr Verzehr wird mit Darmerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Demenz, Adipositas, Angstzuständen, Depressionen, zahlreichen Krebsarten und frühzeitigem Tod in Verbindung gebracht“, heißt es einleitend weiter. Und das Buch? Das trägt den Titel „Gefährlich lecker. Wie uns die Lebensmittelinduustrie manipuliert, damit wir all die ungesunden Dinge essen – und nicht mehr damit aufhören können“.

Und nun noch ein Zitat von Chris van Tulleken: „Die meisten glauben, diese Konzerne seien dazu da, uns mit Nahrung zu versorgen. Aber tatsächlich existieren sie nur, um ihre Profite zu steigern, genauso wie Pharma-, Glücksspiel-, Auto- oder Ölfirmen. Der einzige Unterschied ist, dass Lebensmittelkonzerne sich eben auf das spezialisiert haben, was wir Lebensmittel nennen. Aber womöglich sollten wir sie nicht als solche bezeichnen. Die Konzerne stellen mit den billigstmöglichen Zutaten süchtigmachende Substanzen her, um uns Geld abzuknöpfen, und reden uns über Werbung und Marketing ein, dass es sich dabei um echte Lebensmittel handelt.“

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