Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Je mehr Winzer, die Natur- und Bioweine herstellen, desto besser, möchten manche meinen. Daß diese mehr werden, das ist gut so. Die Läden, in denen diese Weine verkauft werden, werden ebenfalls mehr. Und das ist auch gut so.

Kenner und Kritiker wissen, daß auf der Apenninhalbinsel im letzten Jahr und auch in diesem wieder neue Weingüter und und -läden geöffnet wurden. Dort lautet die Frage: Wie wäre es mit einem Akkanna, Sbarbatello und Scapigliato genannten Wein oder mit Rebsorten wie Aleatico, Chenin Blanc und Durello?

Nein, Amarone, Barolo und Barbaresco sind nicht darunter. So sieht’s aus. Der Grund ist einfach. Erstens kann man die Barolos und Barbarescos mit dem Gütesiegel Natur beziehungsweise Bio an einer Hand abzählen und zweitens sind diese für die meisten Weintrinker zu teuer. Die billigen Weine, die Weine mit einem Weniger beim Alkoholgehalt, bei der Struktur und den Tannine werden mehr gekauft denn je. Das ist die Wahrheit in aller Klarheit.

Winzer, die auf Natur und Nachhaltigkeit beziehungsweise Bio setzen, die kommen nicht aus dem Weinanbaugebiet Langhe. Dort würden sie nicht hoch kommen und groß werden können. Mit anderen Worten: Die Parole von Petrini, Carlo Petrinie, dem Gründer der Slow-Food-Bewegung, vom „demokratischen“ Barolo war ein Witz, über den die Käufer von Pampanuto und Pignoletto laut lachen würden, wenn sie das wüßten.

Anmerkung:

Siehe auch die Beiträge

im Magazin GASTROSOFIE.

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