Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Wer Fragen wie die nach einem wahren, guten und schönen Leben stellt und kritisiert, der darf sich nun einen Roten vom Weingut Domaine de la Romanée-Conti einschenken – ich darf den Pinot Noir des Erntejahrs 2007 empfehlen. Für Kleingeister, die sich fragen, ob wir alle vegan leben sollten, mag das von Matthew Taylor herausgegebene 141 Seiten umfassende Buch von Molly Watson mit dem Titel „Sollten wir alle vegan leben?“ in der Reihe „Große Fragen des 21. Jahrhunderts“ im Verlag Dorling Kindersley, der zum Verlagskonzern Penguin Random House gehört, lesen.
Auf dem Waschzettel zum Werk heißt es: „Veganismus liegt im Trend – für eine gesündere Ernährung, Tierschutz oder zur Reduktion von Treibhausgasen. Eine vegane Lebensweise erfordert jedoch auch eine große Umstellung, kann gesundheitliche Risiken bergen und ist für viele nicht denkbar. Dieses Buch der #dkkontrovers-Reihe beschäftigt sich mit den aktuellen Fragen zur veganen Ernährung sowie Massentierhaltung und deren ökologischen Folgen. In vier Kapiteln werden die Geschichte, Hintergründe und Auswirkungen des Veganismus auf individueller, sozialer und globaler Ebene erläutert. Mit provokanten Fragen wie “Kann man es heutzutage noch verantworten, Tiere zu essen?“ oder „Wie würde ein veganer Planet aussehen?“ regt Molly Watson zur Meinungsbildung an und animiert dazu, sich mehr über die Herstellung unserer Nahrungsmittel zu informieren. Eine mutige Bildauswahl zeigt die Schattenseiten der Ernährung auf Basis von Tierprodukten. Das innovative Lesekonzept greift die Lesegewohnheiten vor allem junger Menschen auf: Es arbeitet mit drei verschiedenen Schriftgrößen, die ein schnelles Überfliegen des Buches ermöglichen. Je nach Interesse und Zeit kann das Thema vertieft werden. Die oft eindringlichen Abbildungen stellen mit Denkanstößen eine wesentliche Ergänzung der Texte dar. Eine chronologische Übersicht der wichtigsten Meilensteine zum Ausklappen befindet sich im hinteren Umschlag.“
Aufklärung über Verhältnisse, die auf den Begriff gebracht werden, bieten die Autoren nicht, aber jede Menge Anschauung. Mit Kantscher Erkenntnis dürfen die Anschauungen der Autoren ohne Begriffe blind genannt werden, obwohl der Inhalt des Buches nicht leer ist. Aus ihm tropft es moralinsauer, dass man mit Adorno statt mit den Ohren bei Jazz zu denken mit ihnen zu atonaler Musik schlackern möchte.
Darauf ein Steak Royal! Das passt übrigens prächtig zur Flasche Domaine Romanée Conti 2007.
Bibliographische Angaben
Matthew Taylor (Hrsg.), Molly Watson, dkkontrovers, Sollten wir alle vegan leben?, Reihe: Große Fragen des 21. Jahrhunderts, 144 Seiten, über 180 farbige Fotos und Illustrationen, Format: 151 x 229 mm, Verlag: Dorling Kindersley Verlag GmbH im Verlagskonzern Penguin Random House, ISBN 978-3-8310-4023-0, Preise: 12,95 EUR (Deutschland), 13,40 EUR (Österreich)