Jerk, mild und mit Höllenfeuer – eine Portion Jamaika im Jerk Shack auf Barbados

Der Imbiss Jerk Shack mit Terrasse im Sandals Royal Barbados. © 2020, Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow

Saint Lawrence Gap, Christ Church, Barbados (Gastrosofie). Jerk ist auf Jamaika das, was Weißbier und Weißwurst in Bayern sind, aber viel schärfer. Obwohl Jerk nicht nur eine Gewürzmischung ist, sondern auch eine Art und Weise des tradierten Zubereitens von traditionellen Zutaten, darf man das so formulieren, aber auch so: Jerk ist eine auf Jamaika beheimatete Art von Küchenkönnen, bei der Fleisch trocken gerieben und erst dann mit einer scharfen Gewürzmischung namens Jamaican Jerk Spice mariniert wird.

Der Name stammt wohl aus dem Kastilischen. Charqui bedeutet bei denen das Trocknen von Fleisch. Und aus Charqui wurde auf Jaimaika im Laufe der Zeit Jerk.

Während der Name aus der Alten Welt kam, stammt die Methode vermutlich von Jamaikas Arawak-Indianern ab, die aus der Not, Fleisch konservieren zu müssen, nicht nur eine Tugend machten, sondern auch tolle Gerichte. Der Geschmack von Jerk und das unwiderstehliche Aroma überdauerten die Jahrzehnte und Jahrhunderte bis heute.

Dabei wird das Fleisch, meist Schwein und Geflügel, aber auch Fisch, warum auch nicht, langsam über einem rauchenden Holzfeuer gegart. Langusten lassen sich auch lecker auf diese Weise zubereiten. Der rauchige Geschmack des Fleisches wird auf diese traditionelle Weise in zu Smokern umgebauten Tonnen, in denen Pinienholz „kokelt“, erreicht, aber auch auf anderen, modernen Arten statt Smokenator. Keine Frage, beim Räuchern kommt es auf das Holz an. Die einen schwören auf Buche, die anderen auf Eiche, doch auch Erle und Birke, Apfel und Kirsche eigenen sich und geben das ihnen innewohnende Raucharoma.

Wie auch immer ist und bleibt die Hauptzutaten zum Chicken (Huhn) und Pork (Schwein) die würzigen Jerk-Marinade-Sauce, in der Piment und Scotch Bonnet Peppers stecken sowie Ingwer, Muskat, Thymian, Salz und brauner Zucker.

Jerk Cooking ist in der gesamten Karibik bekannt und beliebt, auch auf Barbados, beispielsweise im Imbiss Jerk Shack des Sandals Royal Barbados in der Saint Lawrence Gap genannten Gegend im Bezirk Christ Church.

Futtern wie auf Jamaika im Jerk Shack des Sandalds Royal Barbados. © 2020, Münzenberg Medien, Foto/BU: Stefan Pribnow

Dieses Jerk Shack dort ist allerdings eine mehr oder weniger moderne Hütte. Auf Jamaika bestehen die Wände der kleinen Hütten hingegen oft aus dünnem Holz. Sie ähneln Bretterverschlagen. Wellblech drauf, fertig. Mitunter stehen diese Jerk Shacks aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur an Überlandstraßen. Dort, wo Leute schnell durchs Land fahren, lohnen sich Imbissbuden und Schnellrestaurants, offensichtlich aber auch dort, wo sie weder kochen können noch wollen.

Und was gibt es an Getränken zu den Speisen? Klar, Cola und Brausen. Kalt müssen sie sein, damit das Zuckerwasser schmeckt. Im Jerk Shack ist das nicht anders. Und das ist als Reminiszenz gut so!

Im Jerk Shack werden neben Huhn und Schwein auch Würste angeboten und auch zu diesen wird Jerk mild, medium oder scharf, auch „Hellfire“ („Höllenfeuer“) genannt, gereicht. Greifen Sie bloß nicht zum Ketchup wie kulturell und kulinarisch armselige Amis mit möglicherweise prallem Portemonnaie.

Probieren Sie vor allem „Pork“ und „Chicken“ mit allen drei „Saucen“ genannten nicht flüssigen Gewürzpasten und unbedingt die „Roast Sweet Potato“ dazu bestellen. Und gönnen Sie sich auch „Hard Dough Bread“, das nach einem traditionellen jamaikanischen Rezept zubereitet wird.

Jerk Shack

Adresse: Sandals Royal Barbados, Maxwell Gardens, Oistins, St Lawrence Gap, Barbados

Kleiderordnung: Resort Casual, also lässig, locker und flockig, auch mit Shorts, Shirt und Sandalen im Sandals

Öffnungszeiten: täglich von 11 Uhr bis 17 Uhr

Anmerkung:

Die Recherche wurde von Sandals Resorts International unterstützt.

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