Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Kenner und Kritiker sowie Gastrosophen wissen, wer Gennaro Esposito ist. Richtig, eine Legende mindestens im Gelände von Kampanien und Küchenchef des Ristorante Torre del Saracino in seiner Heimatstadt Vico Equense am Golf von Neapel.
Seine Lebens- und Berufsweg in jungen Jahren verband ihn mit anderen großen Köchen wie Gianfranco Vissani und Alain Ducasse, aber dennoch kehrte er mit nur 22 Jahren aus der Fremde nach Hause zurück, wo er 1992 sein eigenes Restaurant eröffnen. Dort kochte er sich in die Herzen vieler Gäste und wurde bei denen und darüber hinaus für seine avantgardistische Herangehensweise an die italienische Küche geschätzt. Espositos tadellose Standards, seine Liebe zu den besten und frischesten Zutaten und sein Wunsch, zu begeistern, das alles und mehr steckt in den Gerichten, die – von Kellnern an die Tische getragen – seine Küchen im Hotel La Palma verlassen. Daß das Hotel mit seinen Bars und Restaurants ein Gourmettempel ist und nicht nur das Torre del Saracino, das versteht sich von selbst.
Doch nun zum quadratisch-praktischen Turm am Hafen von Vico Equense und also einen Steinwurf vom Wasser weg. Dieser Wach- und Wehrturm, der eine 1 300 Jahre alte Geschichte auf dem Buckel hat, ist der wahre Tempel. Allerdings ist die Einrichtung in überwiegend hellen Räumen mit weißen Wänden und Decken ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn an den moderne Stil inmitten der alten Steine dort, wo man sie seiht, muß man sich gewöhnen. Zur allgemeinen Atmosphäre tragen eine frische Meeresbrise und das Salz der See in der Luft bei. Wer Wind und Wetter, Sonne und See auf der Terrasse vertragen kann, der darf auch draußen speisen und trinken.
Daß der Turm auch einen Keller hat und darin Wein gelagert wird, das darf nicht verschwiegen werden. Die Restauration des Kellers war wohl nicht ohne, aber mit den vielen Flaschen, darunter Raritäten, ist er herausragend. Die Flaschen werden unter kontrollierten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen gelagert. In der Weinkarte des Torre del Saracino finden Gäste eine große Auswahl an großen italienischen Klassikern, insbesondere aus Venetien und Südtirol bei den Weißweinen und aus der Toskana und dem Piemont bei den Rotweinen. Darüber hinaus werden Weine aus allen anderen Regionen Italiens, vom Aostatal bis nach Sizilien, angeboten. Ein besonderer Bereich im Keller ist den Weinen aus Kampanien gewidmet. Neben den etablierten und renommierten Erzeugern stellen wir immer wieder neue große und kleine, manchmal sogar winzige Weingüter und deren Produktionen vor. Das Weine aus dem vergrößerte Westfrankenreich, auch Frankreich genannt und geschrieben, sind dabei. Sie kommen von der Loire über die Provence, Bordeaux, Burgund und aus dem Elsaß. Bei Lothringen und Elsaß sind wir beim Thema Weine aus deutschen Landen. Auch aus der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich stehen welche auf der Weinkarte.
Und die Speisekarte? Die Interpretationen von rohem Fisch sind eine Versuchung, aber auch ein ganzer gegrillter Tintenfisch. Ein königliches Kaninchen nach Ischia-Art steht auch auf der Karte wie Kichererbsensuppe mit Venusmuscheln, Selleriegnocchi und Kabeljaukutteln. Der Gegrillter Aal mit Knollensellerie, Estragon und Annurca-Apfel ist ein Gang eines mehrgängigen Menüs. Mittenmang statt nur dabei der frische Fang des Tages mit Wange, Bauch und Filet mit Safran- und Kurkumasauce. Edler geht es nicht. Fische bei die Butter ist auch beim Risotto die Regel. Ausnahmsweise lese ich was mit Lamm am Spieß. Doch – keine Angst – zu den Spaghettini wird Tintenfischragout gereicht.
Essen und trinken Sie selber im Ristorante
La Torre del Saracino
Adresse: Via Torretta, 9, 80069 Vico Equense NA, Italien
Kontakt: Telefon: +390818028555, E-Brief: info@torredelsaracino.it
Heimatseite: https://torredelsaracino.it/en/
Anmerkung:
Siehe auch den Beitrag
im Magazin GASTROSOFIE.
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