Die Kellerei Andrian an der Etsch – Geschichte, Grund und Boden

Andrian an der Etsch. © Kellerei Terlan Genossenschaft, Landwirtschaftliche Gesellschaft

Berlin, Deutschland (Gastrosofie) Die Cantina Andrian, die eine Kellereigenossenschaft ist und als älteste in Südtirol gilt, wird auch Kellerei genannt. Nach eigenen Angaben wurde sie 1893 gegründet. Daher feiern die Genossen in diesem Jahr nach unserer Zeitrechnung das 130-jährige Bestehen. Und sie würden dies „gemeinsam mit der Cantina Terlan“ tun, wie es in einer Pressemitteilung vom 16.3.2023 heißt.

Was unter dem Titel „Cantina Andrian: klar fokussiert zum Erfolg“ steht, das geben wir hier und heute gerne wieder: „Der Zusammenschluss der beiden, auf gegenüberliegenden Talseiten der Etsch liegenden Betriebe im Jahr 2008 legte die entscheidende Basis dafür, dass eine stringente Andrianer Weinidee und -typizität auf- und ausgebaut wurde. Diese wird zwar im selben Keller, aber strikt getrennt voneinander vinifiziert und bewusst als ‚Andrianer‘ vermarktet. Dabei konnte die Cantina Andrian von der starken Markt- und Qualitätsvision profitieren, mit der sich die Cantina Terlan schon einige Jahre vor dem Zusammenschluss qualitativ positionieren konnte. Durch den Wechsel zu Ariane Abayan ist die Cantina Andrian auch in Deutschland auf Erfolgskurs.“

Zum einen gibt es also die Kellerei Terlan, auch Cantina Terlano genannt, und zum anderen die Kellerei Andrian, auch Cantina Andrian genannt.

Im Weinberg bei Andrian an der Etsch. © Kellerei Terlan Genossenschaft, Landwirtschaftliche Gesellschaft

Die Kellerei Andrian

sei eine mit „Tradition in Bewegung“ heißt es auf der gut gestalteten Heimatseite im Weltnetzt, wo die Geschichte der „ungarisch-österreichsichen Donaumonarchie“ nicht verschwiegen wird. Weiter heißt es, daß „die Cantina Andrian und ihr großes Lagenpotenzial … Bestand“ haben würden, „ebenso wie die historischen Errungenschaften der Andrianer zum Beispiel für Lagrein, der hier als einer der ersten im Barrique ausgebaut wurde.“

Das Gute daran ist das Gute darin. Er liegt in der Erde. Das Terroir an der Etsch ist „von Kalk geprägt „en Zum Boden wird mitgeteilt, daß die Hügel „mit kalkreichem Lehm durchsetzt von kantigem, weißen Dolomitgestein“ seien und „diese lockere Zusammensetzung … für ein großes Lagenpotenzial, nicht zuletzt durch einen ausgewogenen Wasserhaushalt, eine gute Durchlüftung und eine tiefe Durchwurzelung der Böden“, sorge. Im Detail:

  • Bodenart: mittelschwerer bis leichter Boden mit guter Durchlüftung und Wasserhaltefähigkeit
  • Gestein: skelettreiche, rötliche, lehmhaltige Kalkgesteinböden durchsetzt von kantigem, weißen Dolomitgestein
  • Skelettanteil: 60-70% in Bachnähe
  • pH-Wert: 7,0 (neutral)
  • Humusgehalt: 3-4%
  • Bewirtschaftung: Nachhaltige Kulturführung durch Begrünung und schonende Bodenbearbeitung. Naturnahes Management von Krankheiten und Schädlingen. 100% Handlese.“
Im Weinberg bei Andrian an der Etsch. © Kellerei Terlan Genossenschaft, Landwirtschaftliche Gesellschaft

Auch zum Mikorklim „auf 260 bis 340 Meter ü.d.M.„ werden Einzelheiten genannt:

  • Niederschlagsmenge: Ø 550-650 mm pro Jahr
  • Mittlere Temperatur: 12,2° C
  • Höchsttemperatur: 40,7° C (August 2003)
  • Tiefsttemperatur: -13° C (selten) bis -5° C (normaler Winter)
  • Winde: sehr windgeschützt, leichter Nordföhn im Frühjahr und Sommer“

Zur Luft fehlt nur noch die Liebe der Leute vom Lande, der Deutschen von der Etsch, die „jede Traube … von Hand“ lesen würden. „Die Erträge sind niedrig, die Fruchtigkeit vielschichtig und intensiv“, heißt es weiter und auch, daß „die Säure … ein wenig höher als auf der gegenüberliegenden Talseite“ sei.

Die guten Leute würden beim Ausbau das Terroir nicht nur „im Blick“ behalten, sondern hervorheben. „Die weißen und roten Selektionsweine reifen bewusst mit mehr Holzeinsatz in kleinen und größeren Holzfässern, was zur Andrianer Herkunft besonders gut passt.Für die Rotweine der klassischen Linie glauben wir an die Reife im großen Holzfass, wohin gegen die Weißweine der klassischen Linie im Edelstahl vinifiziert werden.“

Doch zu den klassischen Weinen und Selektionen in einem anderen Beitrag mehr.

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