Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Von Geisenheim, einer Stadt, die direkt am Rhein liegt und als Wein-, Schul-, Dom- und Lindenstadt bekannt ist, zieht sich das dazugehörige Gebiet über die Südhänge des Rheingaugebirges zum Taunushauptkamm hoch. In den unteren Gemarkungen von Geisenheim und Johannisberg um die bebaute Ortslage werden bis auf eine Höhe von 250 Meter Reben hochgezogen.
In diesen guten Weinberglagen befindet sich das Weingut Schumann-Nägler, das „seit 575 Jahren ein fester Bestandteil Rheingauer Weingeschichte“ ist. Die Reberziehung beziehungsweise der Rebbau erfolgt in sechs
Lagen
- Hattenheimer Wisselbrunnen: Auf dieser Spitzenlage mit mittel- und tiefgründigen Schieferböden, Löss- und Lösslehm sowie leicht tertiären Mergelböden, die viel Wasser speichern, wird Riesling angebaut.
- Geisenheimer Rothenberg: Charakteristisch sind Taunusquarzit und roter Tonschiefer, auf denen kraftvolle Rieslinge mit einer feinen Frucht gedeihen sowie Spätburgunder und Carbernet Sauvignon.
- Hattenheimer Schützenhaus: Diese Lage besticht durch schwerer Lehmboden (Lette). Die Traube, die sich dort tummeln, darf, ist ein Riesling.
- Geisenheimer Kläuserweg: Eine Lage mit tiefgründigem, kalkhaltigem Lösslehm und tertiären Mergelböden für Riesling.
- Winkeler Dachsberg: Hier ist Raum für Riesling. Die Wurzeln stecken in steinigen Lehmböden.
- Geisenheimer Mäuerchen: Diese Lage bietet eine Hangneigung bis 22 Prozent und Platz für vor allem Riesling und etwas Spätburgunder, die auf den tiefgründigen und kalkhaltigen Lössböden angebaut werden.
Diese Lagen und das milde Rheingauer Klima sowie die Lehre aus bald sechs Jahrhunderten, die von Generation zu Generation überliefert wird, vor allem eine schonende Vinifizierung verleihen den Weinen des Weingutes Schumann-Nägler „eine unverwechselbare Mineralität und den typischen Schumann’schen Schmelz“. Die
Weine
wusste auch der 40. Präsident der Vereinigten Staaten zu schätzen. Ronald Reagan lies sich Riesling aus dem Hause Schumann-Nägler liefern. Wie Gastrosofen bekamen auch einen Karton, in dem ein 580 CUVÉE S steckte. Der weiße Cuvée S besteht aus den besten Lagenweinen des Weingutes Schumann-Nägler. In der Flasche treffen sich Rieslinge und Burgunder zu einer gefahrlosen Geschmacksexplosion: komplex, mineralisch und fruchtbetont. Dass solle, so Winzer David Schumann, „perfekt zu marinierten Garnelen oder gegrilltem Nordsee-Steinbutt“ passen. Wir wollen beides probieren und auch den 580 CUVÉE N. Der Rote aus besten Spätburgunderlagen sei „elegant, mit dem Aroma von Kirschen und Brombeeren. Harmonisch eingebundene, dezente Tannine. Der optimale Begleiter von gereiften Camemberts oder gegrillten Jungbullen-Entrecôtes.“ So und nicht anders!
Geschichte
In David Schuchmann dürfte auch noch etwas von Niclas Schumann und dessen Frau Catarina stecken, die 1438 in Hattenheim Haus samt Scheuer hatten und mit dem Weinanbau begannen. Sie legten den Grundstein für diese Dynastie, die ihren Hauptsitz in einem Haus hatten, dass heute als Hotel Kronenschlößchen in Eltville-Hattenheim bekannt ist. Der 1888 geborene Carl Adolf Schumann solle „das Weingut von Hattenheim nach Geisenheim in die Wiesenstraße“ nach dem ersten Weltkrieg verlegt haben und „zudem das Weingut Nägler von seinen Schwiegereltern“ übernommen haben. Auf der Heimatseite des Weingutes Schumann-Nägler im Weltnetz lese ich ferner, dass das Weingut „seit dem Jahre 1919 … den Doppelnamen Schumann-Nägler“ trage. „1940 zog Carl Adolf Schumann das Weingut an die Winkeler Straße um. Gestartet war er mit nur 2,75 ha Land. Mit Karl Philipp Simon Schumann übernahm der heutige Senior im Hause das Weingut und führte es bis 1967 zusammen mit seinem Bruder Fritz Jakob Schumann. In diesem Jahr teilten beide das Weingut auf und Karl errichtete das neue Gebäude in der Nothgottestraße, dem heutigen Sitz des Weinguts. Das Gelände lag schon damals mitten in den Weinbergen und bot großes Potenzial zur Erweiterung. Seit 1987 führt Fred Schumann das Weingut“ und „seit 2003 ist mit David und Philipp Schumann auch die 25. Generation im Weingut“, das mittlerweile 40 Hektar Anbaufläche umfasst, tätig. Wenn Gäste Glück haben, dann treffen sie die beiden beim
Gutsausschank in der Turmschänke
oder im Weinberg. Doch nur in der Turmschänke werden von Wildsülze bis Spundekäs Klassiker der Rheingauer Winzerküche serviert. Geöffnet ist dort von Mittwoch bis Freitag in der Zeit von 17 Uhr bis 23 Uhr, sowie samstags, sonn- und feiertags von 14:30 Uhr bis 23 Uhr.
Mehr zu Gutsausschank, Geschichte und Gegenwart sowie den Lagen und Weinen direkt im
Weingut Schumann-Nägler
Adresse: Nothgottesstraße 29, 65366 Geisenheim
Kontakt: Telefon: 06722 5214, E-Mail: schumann-naegler@t-online.de
Kontakt Turmschänke: Telefon: +49 6722 6564, E-Mail: schumann@turmschaenke.com
Heimatseite im Weltnetz: https://www.schumann-naegler.de
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