Berlin, Deutschland (Gastrosofie) Wer Juliette Binoche oder Christian Bale live sehen möchte, darf sich warm anziehen. Am roten Teppich geht es zwar oft glamourös, aber vor allem aber recht kühl, wenn nicht sogar feuchtkalt oder windig, zu. Die Berlinale ist nun einmal ein recht februarfrostiges Filmfestival. Ein warmer Kaffee reicht da kaum aus. Besser ein heißer Drink. Zur Vox-Bar im Grand-Hyatt-Hotel sind es nur wenige Schritte vom Berlinale-Palast am Potsdamer Platz, auch das Cinemaxx befindet nur zwei Blöcke weiter. Mit dem „Sweet Harmony“, bestehend unter anderem aus einem besonderen Rum, Dry Vermouth, Zimtsirup und Rooibos-Tee, kann man sich dann kräftig einheizen.
Der Drink ist eine Spezialität des Hauses, gehört er doch zu den diversen „Vox Team Signatures“, die auf der Karte entsprechend vermerkt sind. Dabei haben die Barkeeper, wie hier Christoph, ihre jeweils eigene Rezeptur entwickelt, erklärt Christopher Krellwitz, Assistant Manager der Vox-Bar. Was vor 20 Jahren als reine Whisky-Bar mit rund 300 Sorten begann, hat sich nun zu einer der besseren, wenn nicht besten, Cocktail-Bar-Adressen Berlins entwickelt. Der Focus liege, so Christopher Krellwitz , immer noch auf Whisky, man habe das Angebot aber weitere Spirituosen wie Rum oder Mezcal ergänzt. Hauptsache, hochwertig. Immerhin gibt es noch rund 150 Whisky-Sorten, ob Single Malt aus Schottland oder Bourbon aus den USA, darunter viele Raritäten wie einen Strathisla von 1955 sowie Einzelfassabfüllungen. All das kann man sich in einem stilvollen Ambiente mit dunklem Holz und schweren Ledersesseln trefflich munden lassen.
Die umfangreiche Karte enthält auch die Rubrik „Bar Flights“, die zu diversen Whisky-Verkostungen einlädt, immer jeweils drei mal zwei Zentiliter, zu den Getränken wird Schokolade von einer preisgekrönten Produzentin serviert. Da gibt es die Highland Malts, hier Tomatin, Oban, Glen Dronach, ebenso herb-kräftig die Steinpilz-Oliven-Schokolade mit 70 Prozent Kakao dazu. Oder die Island Malts, The Arran, Coal Ila und Highland Park, dazu wird Laugengebäck mit gesalzener Schokolade gereicht, mit immerhin 33 Prozent Kakao.
Während der Berlinale ist die Bar bestens besucht, von Medienvertretern wie Leute aus der Filmbranche. Hollywood-Stars habe er jedoch noch nicht erblickt, so der Chef. Generell finden vor allem die Hotelgäste den Weg hierher. Künftig wünscht sich der Christopher Krellwitz auch sonstige Besucher, ob Einheimische oder Touristen. Die Konkurrenz wachse schließlich, in den vergangenen drei Jahren habe sich die Anzahl der Bars in der Hauptstadt verdoppelt, so der Inhaber. Gefühlt eine Lokalität pro Einwohner, scherzt er weiter. Es könne mit einer gewissen Schwellenangst neben weiteren Missverständnissen zusammenhängen, vermutet er. In Deutschland trauen sich viele nicht, ein gehobenes Hotel zu betreten, andere vermuten fälschlich, dass eine Hotelbar ausschließlich Hausgästen zur Verfügung stünde. Im Ausland, etwas London, sei das völlig anders, so seine Erfahrung.
Wie auch immer, ein Besuch in der Vox-Bar lohnt, schon wegen der hochwertigen Zutaten. Wie in dem Drink, der so gewagt wie originell mit einem gerösteten Marshmallow dekoriert wurde. In dem Becher befinden sich „Fat washed Bulleit Bourbon“, Ahornsirup, Sandeman weiß, und Vanille Bitters. Eine herb-süße Köstlichkeit. Von Barkeeper Randy stammt diese Kreation, sie nennt sich „Potsdamer Platz“.
Vox Bar
Marlene-Dietrich-Platz 2, 10785 Berlin
Kontakt: Telefon: 030 25531772
Getränkekarte: www.vox-restaurant.de/pdf/vox_getraenke.pdf