Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Groß das Buch (Format: 20 x 27,9 cm) und gelb die Zitrone, die auf den Umschlagseiten eins und vier zu sehen sind. Wohl wahr, daß auch auf den 272 Seiten im Innenteil immer mal wieder eine Zitrone auftaucht und sei es als Zitronencocktail oder -kuchen. Daß „im Mittelpunkt dieses Gourmand-Bandes von Jennifer Higgie die angeblich „auf den ersten Blick enttäuschend simple Zitrone“ stehe, das wird in einer Werbung aus dem Taschen-Verlag mit Sitz in Köln, der für beeindruckende Bildbände bekannt ist, nicht verschwiegen. Sie erreichte mich am 11.3.2024 und ein paar Tage später das Rezensionsexemplar.
Mitgeteilt wird, daß dies „die zweite Kollaboration von TASCHEN und The Gourmand, dem Meister der reichhaltigen Beziehung von Essen und Kunst“ sei und „die spielerische gelbe Kugel, ehemals Star der Renaissance-Gärten in der Medici-Dynastie, voller Intrigen“. Daß paßt wie die Faust aufs Auge der Migranten-Metropole Berlin dieses Staates des Kapitals mit dem Kürzel BRD, der Kennern und Kritikern als Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot gilt und lange schon als Vielvölkerstaat, der nicht erst seit Jahren systematisch umgevolkt wird, sondern seit Jahrzehnten, zudem als Kriegsstaat und Apartheidstaat, und der voll ist mit Kabale und Ränke wie das Higgie-Buch mit Wörtern und Bildern.
Wer mit der Aufklärung durch Wort und Bild handelt, der handelt mit Zitronen. Die seien „in der Hand des Pöbels … zur Waffe“ geworden, mit der sich die Belogenen, Betrogenen und Bekloppten „auf Schiffen“ gegen Skorbut gewehrt hätten. Zudem hätte der Saft der Zitronen „seit 600 nach Christus“ und also unserer Zeitrechnung „als unsichtbare Tinte für Geheimbotschaften“ gedient. Diese Themen und noch viel mehr gehören zu dieser Genealogie jener Frucht, die Meister wandern und dichten ließen. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn…? Nicht nur Johann Wolfgang von Goethe führte die feine Feder in Sachen Furcht des Zitronenbaums, sondern auch Joan Didion, F. Scott Fitzgerald, Tom Wolfe oder James Jocye, die „ihre besondere Verkörperung des
amerikanischen Traums am Limonadenstand“ untersucht [sic!] hätten.
Zudem solle die Zitrone das „Lieblingsobjekt der alten Meister“ gewesen sein und „moderne Visionäre wie Picasso, Matisse und Warhol zu ihren Erfolgen“ inspiriert haben. Kenner und Kritiker, die das lesen, werden wohl säuerlich aufstoßen, aber nicht nach einer Mahlzeit mit „American Chinese Lemon Chicken“ (Seite 146f.), oder?
Womit wir bei den Rezepten wären. Über 50 wurden in diesem Buch in Zutaten und Zubereitung sowie bestens bebildert präsentiert. Wohlsein!
Mehr noch: Gehen Sie mit Gastrosophen auf gastrosophische Reisen. Nehmen Sie mit dem Buch „The Gourmand’s Lemon. A Collection of Stories and Recipes“ an einer gastrosophischen Reise durch das Land, „wo die Zitronen blühen“, teil.
Bibliographische Angaben:
Titel: The Gourmand’s Lemon. A Collection of Stories and Recipes, Reihe: The Gourmand, Autorin: Jennifer Higgie, Sprache: Englisch, 272 Seiten, Bindung: fester Einband mit Lesebändchen, Format: 20 x 27,9 cm), Gewicht: 1,227 kg, Verlag: Taschen GmbH, Köln, 1. Auflage 2024, ISBN: 978-3-8365-8590-3, Preis: 40 EUR (Deutschland)
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch gastrosophische Reisen durch das Land, „wo die Zitronen blühn“ –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.
