Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Die Männer und Frauen von Michelin machen nicht nur in Reifen, sondern auch in Restaurants. Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass der bekannte Michelin-Mann Bibendum genannt wird. Auf einem Werbeposter des Werbezeichners Marius Rossillon alias O’Galop tauchte der dicke Reifenmann 1898 erstmals auf und auch der Trinkspruch „Nunc est bibendum“ als Postertitel.
Vor allem darf man darauf trinken, dass der Michelin-Reifen jedes Hindernis schluckt.
À votre Santé heißt es heute auch in Berlin, denn das Restaurant „Rutz“ in der Berliner Chausseestraße unter der Führung von Küchenchef Marco Müller erhielt von Testeressern und -trinkern des Guide Michelin erstmals die höchste Auszeichnung von drei Sternen.
Damit gibt es in der Hauptstadt der Berliner Republik erstmals ein Drei-Sterne-Restaurant und also „ein einzigartiges Restaurant“, das „eine Reise wert“ sei.
Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide Michelin genannten Restaurantführers wird in einer Michelin-Pressemitteilung vom 3.3.2020 wie folgt zitiert: „Die Küche von Marco Müller und seinem Team hat in nur kurzer Zeit eine sagenhafte Entwicklung vollzogen. Die Gerichte sind voller Finesse, Ausdruck und toller geschmacklicher Balance. Auch in ihrem ausgeprägten Bezug zur Natur heben sie sich deutlich ab.“
Wer das auch einmal testen möchte, der muss ein paar Monate auf einen Sitz- und Tischplatz warten und für ein Acht-Gänge-Menü mit Wasser 200 Euro mitbringen.
Das „Rutz“ ist ein Restaurant für die Bourgeoisie, eines von zehn Restaurants in der BRD, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Die Restaurants „The Table Kevin Fehling“ in Hamburg und das „Atelier“ in München behielten ihre drei Sterne. Auch über Andernach in Rheinland-Pfalz und Baiersbronn im Schwarzwald leuchte weiterhin drei Sterne. Dass die abgebrannte „Schwarzwaldstube“ alle drei Sterne verlor, das war klar.