Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Madeleine und Florian Ankner gelten laut Verlag Dorling Kindersley als Blogger und Beeinflusser, Instagramer, des „Backstübchens“, aber eigenartigerweise auch als Journalisten, richtigerweise als Autoren des 192 Seiten umfassenden Rezeptesammlung „Apfelküche“.
Dafür seien „sie in den hohen Norden Deutschlands zum Apfelbauern“ gereist. Einer? In der Pressemitteilung des Verlages wird noch vom „Bauchgefühl“ geschrieben, auf das beide beim Kochen hören würden. Gut, dass die meisten ausgezeichneten Köche lange genug ihr Handwerk gelernt haben und im Kopf denken, statt darauf zu warten, dass der Bauch Geräusche von sich gibt.
Im Vorwort teilen die beiden Autoren mit, dass beim „Anblick eines Apfels“ ihre „schönsten Kindheitserinngerungen“ geweckt werden würden“. Na dann, gute Nacht.
Immerhin behaupten sie, in ihrem Buch „ein besonderes Augenmerk … auf alte Apfelsorten“ zu richten. Wenn das stimmt, dann sind das eine ganze Menge. Die Ankners hätten vom „Pomologen Meinolf Hammerschmidt“ von „rund 20.000 Sorten“ gehört und das kann nun jeder lesen. Hammerschmidt wird in der Einleitung in Wort und Buch vorgestellt als „Hüter des ‚Pomarium Anglicum'“. Dann folgen Apfelsorten. Keine Angst, dafür brauchen die beiden zwei Seite Wort und zwei Seiten Bild.
Anschließend folgen die Kapitel „Vorspeisen & Snacks“, „Hauptgerichte“, „Gebäck & Kuchen“ und „Desserts, Kleinigkeiten & Getränke“.
Mit dem Kapitel „Vorräte“ endet das Werk. Das Buch schließt mit einem vierseitigen Register, eine kurze Danksagung sowie ein Impressum.
Die „über 70 regionalen und saisonalen Rezepte sind eine Mischung aus altbekannten Lieblingen und neuen Ideen – sie reichen von Klassikern wie Apfelstrudel oder kandierten Äpfel bis hin zu köstliche neue Kreationen wie Apfel-Chorizo-Quiche, Schweinekoteletts mit Apfelbutter, Zander mit Fächerapfel oder Mousse mit Crumble“, heißt es im Pressetext weiter. Man könnte auch mit dem „Grünkohlsalat mit Äpfeln und mariniertem Kürbis beginnen und beim Apfel-Anis-Minz-Tee aufhören. Wie es einem gefällt.
Sowohl die Rezepte, die nett eingeleitet werden und aus Zutaten und Zubereitung bestehen, als auch werbende Bebilderung dürfte die meisten Betrachter und Benutzer gut gefallen. Ausprobieren, darauf kommt es an!
Ich werden wohl mit einem gebratenen Havelzander mit „gefächerten Äpfeln, Haselnussbröseln und Weißweinsauce beginnen, oder doch mit einem Roggenmischbrot, das Mehl selbst gemahlen, mit Apfelessig, der aus 100 Prozent kontrolliert biologischer Erzeugung stammen sollte, aus frisch gekeltertem, naturtrübem Apfelsaft hergestellt wird und selbstredend ohne Zusatz von Süßungsmitteln sowie gefiltert und nicht pasteurisiert ist. Gesund soll es sein. Wohlsein!
Bibliographische Angaben
Madeleine Ankner, Florian Ankner, Apfelküche, Vom Baum auf den Tisch – über 70 herzhafte & süße Rezepte, 192 Seiten, über 100 farbige Fotos, gebunden, fester Einband, Format: 183 x 243 mm, Verlag: Dorling Kindersley Verlag GmbH in der Verlagsgruppe Penguin Random House, München, 2020, ISBN: 978-3-8310-4008-7, Preise: 22 EUR (Deutschland), 22,70 EUR (Österreich)