Persische Küche zwischen Tradition und Moderne – Zum Buch „Teheran. Die Kultrezepte“ von Parvin Razavi

© Christian Verlag

Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Für die meisten Menschen in deutschen Landen ist Teheran weit weg. Von Frankfurt am Main sind es beispielsweise rund fünf Stunden mit einem Direktflug, aber mit allem Drum und Dran ist das schon eine Tagesreise. Doch dann ist man da im „Land der geheimen Rezepte“, wie Parvin Razavi im Vorwort zu seinem 272 Seiten starke Buch „Teheran. Die Kultrezepte“ festhält. Doch das Lesebuch ist auch ein beachtlicher Bildband, zu dem Arnold Pöschl und Gersin Livia Paya beitrugen.

Es bleibt dennoch ein Kochbuch, in dem Razavi auch darüber berichtet, dass „Kochen … im Mittleren Osten immer noch Frauensache“ sei, „Männer kochen nur im öffentlichen Raum“.

Hoffentlich bereiten sie in dieser Weltstadt Teheran mit seinen rund neun Millionen Menschen im Stadtgebiet, zu denen in der Metropolenregion noch einmal 20 Millionen hinzukommen, Halim, Djudje Kabab, Khoresht-e Gheyme, Khoresht-e Alu Esfana oder Albaloo Polo zu, denn diese tollen traditionellen Gerichte schmecken in dieser Gigastadt ausgezeichnet.

Von oben betrachten stößt diese Millionenstadt im Norden auf ihre natürlichen Grenzen und wird vom Alborsgebirge halbwegs eingerahmt. Das und noch viel mehr, vor allem das gigantisches Häusermeer, der Großstadtdschungel mit seinen Palästen und Basaren, sieht man vom Flugzeug oder vom Borj-e Milad aus. Der Turm der Geburt, der Telespargel der iranischen Hauptstadt, ist mit 435 Metern der höchste der Islamischen Republik und der sechsthöchste der Welt.

Parvin Razavi blickte für sein Buch vor allem in die Küchen und Kochtöpfe und Arnold Pöschl und Gersin Livia Paya durch ihre Fotokameras. Das Ergebnis sind Dutzende Rezepte, die in „Frühstück“, „Mittags“, „Abends“, „Beilagen“, „Nachspeisen“ und „Getränke“ gegliedert werden. Er nennt die Zutaten und die Zubereitung, zusätzlich notiert er immer Wissenswertes zur Vorbereitung und gibt weitere Hinweise.

Zudem gibt der Autor Restaurantempfehlungen. Sogar über „traditionelle medizinische Aspekte der persischen Küche“ gibt Razavi auf einer Seite kurze Informationen. Ein zweiseitiges Glossar, ein vierseitiges Register und eine vielseitige Danksagung beenden das umfangreiche Werk, das nicht nur ein Kochbuch ist, sondern eines über die Stadt und seine Bewohner.

Bibliographische Angaben

Parvin Razavi, Teheran, Die Kultrezepte, Fotos von Arnold Pöschl und Gersin Livia Paya, 272 Seiten, Format: 22,5 x 27,1 cm, Hardcover, Verlag Christian, München, 21.2.2018, ISBN: 9783959611152, Preis: 29,99 EUR (D)

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