Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Journalisten Madeleine Ankner und ihre Mann Florian würden „ihre Liebe zu gutem Essen“ leben, teilt der Dorling-Kindersley-Verlag mit Sitz in München mit. In einer Pressemitteilung zu deren 192 Seiten umfassenden Buch „Heimwehküche vegetarisch“ wird über die Autoren geschrieben, daß diese auch Blogger seien und auf „Das Backstübchen“ verwiesen.
Wohl wahr, jeder Hans und Franz scheint zu schreiben und zu veröffentlichen, auch die Ankners, die „für ihr erstes eigenes Buch ‚Apfelküche‘ … in den hohen Norden Deutschlands zum Apfelbauern gereist sein sollen. Nun, für alle Leute südlich des Weißwurstäquator, aber wenn wir ehrlich sind, dann schon südlich vom Mittellandkanal, fängt der hohe Norden gleich darüber an.
Daß sie beim Kochen „auf ihr Bauchgefühl“ hören, das liest der Kenner und Kritiker, aber was soll’s und warum nicht, schließlich schreibt und veröffentlicht jeder Hans und Franz. Wer im Weltnetz mit hübschen Häppchen und Greane Krapfe sowie Schnüsch und Dibbelabbes scheinbar Tausende zu überzeugen weiß, warum nicht auch auf Papier?
Handwerklich ist das Buch gut gemacht und die Rezepte, über 70 an der Zahl, werden nicht nur auf den ersten Blick solide in Zutaten und Zubereitung sondern mit ansprechenden Fotografien gefällig präsentiert. Neben dem vegetarischen Zeitgeist scheint auch die Gesinnung zu stimmen. Ankners räumen traditionellen Herstellungsverfahren und regionalen Küchen sowie naturbelassenes Essen, das in Muße gegessen und also mit Bedacht verzehrt wird in ihrem Buch, in dem auch Betenbartsch, Dinnete und Schlabberkappes vorkommen, viel Platz ein.
Mir gefällt das und ansonsten die süßen Speisen sowie das Kochen für die Vorratskammer. Verstauben wird Ankers Buch Heimwehküche bei mir nicht.
Bibliographische Angaben
Madeleine Ankner, Florian Ankner, Heimwehküche vegetarisch, Klassiker von damals für heute, 192 Seiten, über 150 farbige Fotos, Format: 195 x 253 mm, fester Einband, Verlag: Dorling Kindersley Verlag in Penguin Random House, München, 1. Auflage, August 2021, ISBN: 978-3-8310-4247-0, Preise: 19,95 EUR (Deutschland), 20,60 EUR (Österreich)