Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Ob Bangkok nur „ein Paradies für Entdecker und Genießer“ ist, wie Sareen Rojanametin und Jean Thamthanakorn, Autoren des 208 Seiten umfassenden Buches „Bangkok Streetfood“ behaupten, oder ein Moloch mit rund 10 Millionen Einwohnern und noch einmal 5, 6 oder auch schon 7 Millionen drumherum, so genau weiß das keiner, eine dreckige und in ihren Ausmaßen gigantische Stadt mit vergifteten Böden und Flüssen sowie schlimmer Luftverschmutzung, voller Verkehr und Stau, als gäbe es keine Paläste und Engel in Bang Kok, thailändisch auch Krung Thep Maha Nakhon genannt und noch länger darüber ich hier und heute nicht streiten.
Genauso wenig wie darüber, ob die „überall in den Restaurants, auf der Straße und auf den Märkten“ unterwegs und „hingebungsvoll am Werk“ seienden „engagierten Köche“ von Bangkok, „um ihren nicht minder hingebungsvollen Gästen köstliche Gericht zu servieren. Nein, die wenigsten Gäste in Bangkok sind hingebungsvoll. Bangkok ist der größte Puff in Asien, oder? Die nehmen und kaufen Frauen, Mädchen, Jungs als Ware und suchen das Spektakel. Der Sextourismus läuft seit Jahrzehnten, Gastrosofen sucht man wie die Nadel im Heuhaufen, aber lassen wir das jetzt, auch Kinder- und Knabenficker haben Hunger. Auch sie trifft man in den Garküchen und an den Ständen Tausender Straßen.
Ob die 70 Rezepte, die in morgens, mittags und abends gegliedert werden, wirklich authentisch für Bangkok sind, wer will dafür seine Hand ins Feuer legen, aber die Bilder, die dürften es sein. Sie wirken wie vom Laien geknipst. Damit sind nicht nur die Bilder von Köchen und Küchen, Straßen und Ständen gemeint, sondern auch die von den Speisen. Sie sind schlicht und so gesehen doch auch ganz schön, oder?
Ein paar Grundrezepte, zu denen Limewater und aromatisiertes Wasser, Gurkenrelish und scharfes eingelegte Gemüse nach Art des Nordostens gehören sowie Schweine- und Hühnebrühe, aber auch ein knuspriges Omelett und die Drei-Gewürze-Paste, werden ebenfalls in Zutaten und Zubereitung vorgestellt.
Mit einem dreiseitigen Glossar und vierseitigem Register wird das Kochbuch mit 70 Rezepten und 150 Fotografien beendet.
Auch wenn es mühselig erscheint und nicht gerade günstig, Zutaten zu besorgen wie Enteneier und Mungbohnen, Klebreis- und Tapiokamehl, Traubenkernöl und Tamarindenkonzentrat, Dschungel-Currypaste und Pandanblätter, am Ende bekommt man alles. Und dann kann es am heimischen Herd losgehen mit dem Zubereiten.
Was gibt es Besseres zur Vorbereitung einer Reise nach Bangkok, als Rezepte aus dem Buch „Bankgkok Streetfood“ nachzukochen?
Bibliographische Angaben
Sareen Rojanametin, Jean Thamthanakorn und Alana Dimou, Bangkok Streetfood, 70 authentische Rezepte, 208 Seiten, ca. 150 Abbildungen, Buch mit festem Einband, Format: 19,3 x 26,1 cm, Verlag: Christian, München, 19.9.2019, ISBN: 978-3-95961-353-8, Preis: 26,99 EUR (D)