Berlin, Deutschland (Gastrosofie). Weniger ist mehr. Das gilt, Kaffeekenner hin und Kaffeekocher her, auch für Bohnen, Kaffeebohnen.
Weniger Kaffeebohnen, die dafür gröber mahlen mache den Espresso besser, weil diese Weise Schwankungen im Geschmack von Espresso zu Espresso verhindere, ohne dabei aber an Stärke einzubüßen. Dass das nicht nur besser ist, sondern auch noch billiger, darauf verweisen die Autoren eines Artikels im Fachblatt „Matter“ (22.1.2020).
Unter der Überschrift „Systematically Improving Espresso: Insights from Mathematical Modeling and Experiment“ heißt es weiter, dass „Espresso eines der am häufigsten konsumierten Kaffeegetränke“ sei und auch „am anfälligsten für Qualitätsschwankungen“. Der Ursprung dieser Inkonsistenz sei „jedoch traditionell und fälschlicherweise dem Können der Kaffeekocher, auch Barista genannt, zugeschrieben worden. „Das mathematische Modell dieser Studie, gepaart mit Experimenten“, zeige aber, „dass der Mahlgrad und der Wasserdruck eine entscheidende Rolle bei der Erzielung der Reproduzierbarkeit von Getränken spielen“. Daher schlagen die Autoren „neuartige Brühprotokolle vor, die nicht nur die Getränkevariation reduzieren, sondern auch die pro Espresso verwendete Kaffeemasse um bis zu 25% senken. Bei weitgehender Umsetzung werde dieses neue Art der Espresso-Zubereitung „erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben und eine nachhaltigere Zukunft für den Kaffeekonsum schaffen“.
Schluss mit dem „inhomogener Fluss bei fein gemahlenem Kaffee“, denn der führe „zu schlechter Reproduzierbarkeit und verschwendetem Rohmaterial“.
Künftig gilt für Kaffeekenner und -kocher: weniger Kaffeebohnen verwendet, die aber gröber mahlen.